Mara Carfagna füllt die Lücke die Berlusconis Noch-Ehefrau hinterlässt.
Während sich die Mächtigen der Welt in der mittelitalienischen Erdbebenregion Abruzzen zum G8-Gipfel versammelten, haben die First Ladies am Mittwoch in Rom für Aufsehen gesorgt. Mit besonderer Spannung wurde der Auftritt von Michelle Obama erwartet, die in einem ärmellosen, gelben Kleid der US-Präsidentenmaschine Air Force One entstieg.
Lario fehlt
Die zehn anwesenden hohen Damen - darunter neben
Michelle unter anderem die Schwedin Filippa Reinfeldt, die Britin Sarah
Brown, die Inderin Gursharran Kaur und die erste der fünf Ehefrauen des
südafrikanischen Präsidenten Zuma, Siza Kele Khumalo - wurden von den jungen
Ministerinnen Mariastella Gelmini und Mara Carfagna empfangen. "In
Ermangelung einer italienischen First Lady", titelten italienische Medien am
Mittwoch - wohl in Anspielung auf die Ehesituation des italienischen
Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Seine Noch-Gattin Veronica Lario
hatte Anfang Mai öffentlich ihren Scheidungswillen bekundet und einen Wochen
lang in den Medien ausgetragenen Rosenkrieg ausgelöst.
Taschen für die Damen
Bei einem kurzen Empfang auf dem zu
diesem Zweck aus Sicherheitsgründen völlig abgesperrten römischen Kapitol
wurde den "Signore del G-8" von der Ehefrau des römischen Bürgermeister
Gianni Alemanno eine aus recycelten Materialien gefertigte Handtasche aus
einer Luxusboutique der Ewigen Stadt überreicht. Der Erlös der Edel-Taschen
sollte Frauen-Hilfsorganisationen in Afrika zu Gute kommen, hieß es. Im
Anschluss war für den heißen römischen Mittag ein von dem deutschen
Star-Koch Heinz Beck zubereiteter Lunch auf der "Terrazza Caffarelli" gleich
hinter dem römische Rathaus geplant sowie ein Besuch der Kapitolinischen
Museen. Für den späten Nachmittag stand noch ein Tee im Quirinalspalast mit
der Gattin des italienischen Staatspräsidenten, Clio Napolitano, auf dem
Programm.
Carla Bruni fehlt
Als "große Abwesende" galten die Ehefrau des
französischen Ministerpräsidenten, die gebürtige Italienerin Carla Bruni
Sarkozy, die auf eigene Faust erst am Donnerstagabend in L'Aquila anreisen
wollte, sowie die Russin Swetlana Medwedewa. Über die Abwesenheit letzterer
spekulierte ein italienischer Reporter des TV-Nachrichtensenders Sky TG 24
am Mittwoch, hier zeige sich aufs Neue die enge, freundschaftliche
Verbindung zwischen Russland und Italien. So habe Medwedew wohl aus
Loyalität zu seinem Kollegen Berlusconi seine Ehefrau zu Hause gelassen.