Der Anschlag sorgt für schwere Unruhen in Oberägypten.
Nachdem muslimische Fanatiker vor einer Kirche unmittelbar nach der Weihnachtsliturgie sechs koptische Christen und einen muslimischen Wachmann erschossen haben, ist es am Donnerstag in Oberägypten zu schweren Unruhen gekommen. Nag Hammadi in der Provinz Kena wurde zum Schauplatz von Zusammenstößen zwischen wütenden Christen und der Polizei. Angehörige der Sicherheitskräfte berichteten, die Demonstranten, die sich mehrere Stunden nach den Schüssen vor der koptischen Kirche versammelten, hätten zwei Krankenwagen und ein Auto zerstört. Die Polizei habe sie mit Tränengas auseinandergetrieben.
Kopten immer wieder attackiert
Nach den Ausschreitungen vom
November, bei denen in der Ortschaft Al-Farshat Geschäfte und Häuser von
Kopten zerstört worden waren, hatten Christen der ägyptischen Polizei
vorgeworfen, sie nehme den Schutz der Kopten nicht ernst genug. Bei dem
Angriff auf die Kirche von Nag Hammadi in der Nacht auf Donnerstag wurden
neben den sieben Todesopfern neun weitere Menschen verletzt, als drei Männer
aus einem vorbeifahrenden Auto heraus das Feuer auf die Gläubigen eröffneten.
Aus Sicherheitskreisen in Kena hieß es, der Hauptschuldige für die jüngste Attacke sei namentlich bekannt. Die Polizei fahnde nun mit Hochdruck nach ihm und seinen zwei Mittätern. "In Nag Hammadi sind inzwischen so viele Einsatzkräfte unterwegs, das der Ort wie eine Militärkaserne aussieht", sagte ein Beobachter.