Die vier Männer gaben an, sie seien auf dem Weg zur Jagd gewesen.
Tunesische Sicherheitskräfte haben am Sonntag in der Hauptstadt Tunis vier bewaffnete Deutsche festgenommen. Sie seien gemeinsam mit weiteren Ausländern in drei Taxis unterwegs gewesen, sagte ein Polizeivertreter im Staatsfernsehen. Woher die anderen Festgenommenen stammten, konnte er zunächst nicht sagen. Auch war zunächst unklar, um welche Art Waffen es sich handelte. Die Fahrer der drei Taxis gaben an, ihre Kunden hätten ihnen gesagt, sie wollten zur Jagd gehen.
Gefechte
Nach Angaben der Polizei wurden die Taxis im Stadtzentrum von Tunis, rund 300 Meter vor dem Sitz der oppositionellen Demokratischen Fortschrittspartei (PDP) gestoppt. Von dort war am Nachmittag ein kurzer Schusswechsel gemeldet worden. In der Hauptstadt herrschte zu dem Zeitpunkt eine angespannte Atmosphäre. Immer wieder hielten Sicherheitskräfte Taxis und andere Fahrzeuge an und durchsuchte sie nach Waffen. Kurze Zeit später kam es zu Gefechten zwischen bewaffneten Anhängern des abgesetzten Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali und Sicherheitskräften der Übergangsregierung. Mit Beginn der nächtlichen Ausgangssperre kehrte jedoch wieder Ruhe ein.
Verletzter Fotograf am Leben
Ein während der gewaltsamen Proteste in Tunesien verletzter deutsch-französischer Pressefotograf ist offenbar doch noch am Leben. Sein Zustand sei "kritisch aber stabil", teilte das französische Konsulat am Sonntagabend telefonisch aus Tunis mit.
Der Mitarbeiter der Fotoagentur EPA, Lucas Mebrouk Dolega, war während der Proteste am vergangenen Freitag von einer Tränengasgranate am Kopf getroffen und schwer verletzt worden. Am Sonntag dann verkündete der Pariser EPA-Leiter Horacio Villalobos den Tod des 32-Jährigen. Die Information wurde kurz darauf von einem Vertreter des französischen Konsulats in Tunis bestätigt.