Thailand

Bhumipol hält keine Geburtstags-Rede

04.12.2008

Die Entscheidung kam überraschend: An seinem 81. Geburtstag hält Thailands König Bhumipol keine Rede. Das übernimmt nun der Kronprinz.

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Der thailändische König Bhumibol Adulyadej hat am Donnerstag eine angesichts der politischen Krise mit Spannung erwartete Rede wegen einer leichten Erkrankung abgesagt. Der König habe eine Halsentzündung und hänge am Tropf, sagte Kronprinzessin Maha Chakri Sirindhorn am Donnerstag. An Bhumibols Stelle sollte der Kronprinz Maha Vajiralongkorn die Rede zum 81. Geburtstag des Monarchen halten. Am Vortag hatte die seit Wochen demonstrierende Opposition die Blockade der Flughäfen in Bangkok beendet.

Bislang äußerte er sich nicht zu den Unruhen
Die Rede wurde mit Spannung erwartet, weil sich der König bisher nicht zu den jüngsten Unruhen in seinem Land geäußert hat. Zuletzt zeigte sich der dienstälteste Monarch der Welt am Dienstag bei einer Militärparade in der Öffentlichkeit. In seiner Ansprache überging er jedoch die seit Monaten andauernden Proteste der Regierungsgegner und die vom Verfassungsgericht angeordnete Auflösung der regierenden Partei der Volksmacht (PPP).

Wahl am 8. Dezember
Nach dem Verbot der Regierungspartei von Ministerpräsident Somchai Wongsawat soll am 8. Dezember eine neue Regierung gewählt werden. Beobachter gehen allerdings davon aus, dass die Spaltung des Landes auch danach nicht überwunden sein wird. Der Grund dafür sei die tief verwurzelte Feindschaft von Anhängern des Königs und des Militärs, die viele Schlüsselpositionen innerhalb der Verwaltung einnehmen und sich dabei gegenseitig behindern.

"Thailand wird auf absehbare Zeit in seinem strukturell fehlerhaften System verharren", sagte Kristina Azmi von Global Insight. "Das Risiko des zivilen Ungehorsams wächst und damit auch die Gefahr eines Eingreifens der Armee."

Regulärer Flugbetrieb
Der nach acht Tagen von Regierungsgegnern besetzte internationale Flughafen Bangkoks soll am Freitag um 05.00 Uhr MEZ wieder den regulären Betrieb aufnehmen. Die erzwungene Schließung des Drehkreuzes hat die stark exportabhängige Wirtschaft des Landes mehrere Hundert Millionen Dollar gekostet.

Lage normalisiert sich
Nachdem die Demonstranten die Blockade des Flughafens in Bangkok aufgegeben haben, hat sich die Lage weiter normalisiert, wie der Sprecher der österreichischen Polizei-Spezialeinheit Cobra, Detlef Polay, sagte. Nach wie vor werde allerdings die Abfertigung in einer Halle des Messezentrums Bitec durchgeführt, von wo aus die Fluggäste entweder mit Bussen zum Militärflughafen Utaphao gebracht werden, oder auf den Bangkoker Airport fahren. Mittlerweile fliegt diesen auch die AUA wieder an.

Wie lange der Einsatz der Cobra-Beamten noch dauern wird, stehe derzeit noch nicht fest, so Polay. Dies müsse von den zuständigen Ministerien beschlossen werden. Drei Beamte waren nach Thailand gefahren, um die Touristen zu unterstützen.

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