UNO-Generalsekretär Ban bat die irakische Regierung, Hinrichtungen auszusetzen. Blair kritisierte die Umstände von Saddams Tod.
Ban Ki Moon habe seine Aufforderung, in der er den Appell von UNO-Menschenrechtskommissarin Louise Arbour unterstütze, dem irakischen UNO-Botschafter übermittelt. Zur Hinrichtung von Iraks Ex-Diktator Saddam Hussein selbst wollte sich Ban nicht näher äußern.
Blair übt Kritik an Hinrichtung
Nach seinem Stellvertreter
hat auch der britische Premier Blair die Art und Weise der Hinrichtung von
Saddam Hussein kritisiert. Die Umstände seien "völlig falsch"
gewesen, erklärte Blairs Büro heute. Darüber dürften aber nicht die
Verbrechen vergessen werden, die der gestürzte irakische Staatschef begangen
habe. Saddam Hussein wurde am 30. Dezember gehängt.
Ban äußerte sich nicht
Zuvor hatte der Südkoreaner auf
eine ausdrückliche Verurteilung der Hinrichtung des irakischen
Ex-Präsidenten Saddam Hussein verzichtet und damit Spekulationen über eine
mögliche Abkehr von der bisherigen Linie der Vereinten Nationen ausgelöst.
Ban hatte gesagt, die Entscheidung über die Todesstrafe sei Sache des
jeweiligen Staates. Nach Kritik an der Haltung des UNO-Generalsekretärs
erklärte dessen Sprecherin, Moon bekenne sich zum Artikel 3 der von der UNO
verabschiedeten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, in dem das Recht
auf Leben verbrieft ist.
Todesurteile vor Vollstreckung
Die Hinrichtungen des Halbbruders
von Saddam Hussein, Barzan el Tikriti, und des früheren Präsidenten des
Revolutionstribunals, Awad Ahmed el Bandar, stehen möglicherweise kurz
bevor. Sie waren ursprünglich für Donnerstag geplant gewesen. Aufgrund
internationaler Proteste verschob die irakische Regierung die Exekutionen
jedoch. Die beiden Männer waren zusammen mit Saddam Hussein am 5. November
wegen des Massakers an 148 Schiiten aus dem Dorf Dujail zum Tode verurteilt
worden. Saddam Hussein wurde am 30. Dezember durch den Strang hingerichtet.
Die Exekution löste eine internationale Debatte aus.