Knapper Vorsprung
Bloomberg regiert weiter New York
04.11.2009
Der Medienmogul setzte sich bei der Bürgermeisterwahl knapp durch.
Der parteilose Medienmogul Michael Bloomberg bleibt für eine dritte Amtszeit Bürgermeister von New York. Der 67-Jährige konnte sich in der Nacht zum Mittwoch mit 51 Prozent der Stimmen gegen seinen demokratischen Herausforderer William Thompson (56) durchsetzen, der auf 46 Prozent kam. Für die demokratische Partei von Präsident Barack Obama ist es in der größten US-Metropole die fünfte Niederlage in Folge.
Knapper Vorsprung
Bloombergs Vorsprung fiel allerdings deutlich
niedriger aus als erwartet - trotz eines beispiellosen Wahlkampfaufwands von
rund 100 Millionen Dollar (68 Millionen Euro). Meinungsumfragen hatten ihm
einen Vorsprung von 12 bis 16 Prozentpunkten vorausgesagt.
Enttäuschendes Ergebnis
Wahlbeobachter führten das
vergleichsweise enttäuschende Ergebnis auf die Diskussion um
eine dritte Amtszeit zurück. Bloomberg hatte darauf gedrängt, trotz
gegenteiliger Gesetze nochmals antreten zu dürfen. Nach hitzigen
Diskussionen gab der Stadtrat nur mit knapper Mehrheit grünes Licht. Seine
Gegner warfen ihm Machtmissbrauch vor.
Multi-Milliardär
Der Multi-Milliardär, der das gleichnamige
Medienimperium Bloomberg geschaffen hat, ist erst der vierte Bürgermeister
in der Geschichte New Yorks, der eine dritte Amtszeit bekommt. Die Bürger
hatten diese Möglichkeit 1993 mit einem Volksentscheid ausgeschlossen und
die Regelung drei Jahre später bestätigt.
Bloomberg machte geltend, angesichts der Wirtschaftskrise sei Kontinuität an der Stadtspitze gefragt. Sein Herausforderer, der erste schwarze Rechnungsprüfer der Stadt, warf ihm vor, die Demokratie auszuhebeln.
Kongress-Nachwahl
Der Demokrat Bill Owens hat eine Nachwahl zum
Kongress im US-Staat New York gewonnen. Nach Auszählung von knapp 90 Prozent
der Stimmen lag Owens mit 49 Prozent vor dem konservativen Kandidaten Doug
Hoffman, der auf 46 Prozent kam.
Sieg für Demokraten
Die Wahl im 23. Kongressbezirk im Norden
des Staates New York war landesweit mit Spannung verfolgt worden. Der Bezirk
gilt traditionell als Hochburg der Republikanischen Partei, den Sitz im
US-Repräsentantenhaus hatte seit Jahrzehnten ein Republikaner inne.
Allerdings zog sich die eher liberal eingestellte republikanische Kandidatin
Dierdre Scozzafava am Samstag aus dem Rennen zurück, nachdem sich einige
namhafte Republikaner, unter ihnen die ehemalige
Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin, hinter Hoffman gestellt und
Scozzafava damit geschwächt hatten. Beobachter werteten die Wahl daher als
Zeichen für den Richtungsstreit und die Identitätskrise der Republikanischen
Partei.