Tamilen-Rebellen

Blutiger Anschlag in Sri Lanka

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Mindestens 10 Tote und 90 Verletzte ist die blutige Bilanz eines Selbstmordanschlags im Zentrum von Colombo, in Sri Lanka.

Bei einem Selbstmordanschlag in der srilankesischen Hauptstadt Colombo hat am Freitag der Attentäter laut Militärangaben mindestens neun Menschen mit sich in den Tod gerissen, darunter sieben Polizisten. Mehr als 85 Personen, unter ihnen viele Zivilisten, seien bei dem Anschlag in einem Geschäftsviertel der Hauptstadt verletzt worden, hieß es.

Mit Motorrad in Polizeibus gerast
Der Attentäter war nach Angaben der Streitkräfte mit einem Motorrad in einen Polizeibus gerast. Der Anschlag wurde in einer besonders gesicherten Zone verübt, in der auch das Präsidialamt, das Hauptquartier des Militärs sowie das von zahlreichen Ausländern frequentierte Hilton-Hotel liegen. Die Armee machte die separatistischen Rebellen der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) für die Tat verantwortlich.

Wenige Stunden zuvor hatte die srilankesische Luftwaffe im Norden des Landes wieder vermutete Stellungen der LTTE angegriffen. Bei Kämpfen am Donnerstag wurden zudem 27 Rebellen und zwei Soldaten getötet, wie die Streitkräfte mitteilten. Eine Bestätigung für die Angaben gab es zunächst nicht. Die Befreiungstiger kämpfen seit 1983 für die Unabhängigkeit der Tamilen auf Sri Lanka. Rund 75.000 Menschen wurden dabei seither getötet.

Waffenstillstand aufgekündigt
Die Regierung von Sri Lanka hatte Mitte Jänner einen 2002 geschlossenen Waffenstillstandsvertrag mit den Tamilen-Rebellen aufgekündigt, der zuletzt immer brüchiger geworden war. Die Armee versucht seitdem, die Separatisten militärisch zu besiegen. Diese fordern einen eigenen tamilischen Staat im Norden und Osten der Insel.

Im früheren Ceylon, das zunächst von den Portugiesen, dann von den Niederländern und ab Ende des 18. Jahrhunderts von den Briten kolonisiert wurde, stellen die großteils buddhistischen Singhalesen mit mehr als 70 Prozent die größte Bevölkerungsgruppe. Die mehrheitlich hinduistischen Tamilen sind mit 18 Prozent Bevölkerungsanteil die größte Minderheit. Die im 19. Jahrhundert zugewanderten Indien- oder Kandy-Tamilen wurden von den britischen Kolonialherren als Arbeitskräfte auf den Teeplantagen beschäftigt, während die Ceylon-Tamilen von der Kolonialmacht vor allem in der Verwaltung eingesetzt und dabei gegenüber den Singhalesen bevorzugt wurden. Nach der Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien 1948 führte dies zu starken Antipathien zwischen den Bevölkerungsgruppen.

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