Mehrere Sprengsätze explodierten in schneller Reihenfolge auf einem belebten Markt in der irakischen Hauptstadt.
Bei einer Serie von drei Autobombenanschlägen im Zentrum Bagdads sind am Samstag 43 Menschen getötet worden. Weitere 91 Menschen seien verletzt worden, als die Bomben in schneller Reihenfolge auf einem belebten Obst- und Gemüsemarkt explodierten, sagte ein Polizist am Samstag. Der Anschlag ereignete sich zwei Tage nach einem Treffen von US-Präsident George W. Bush und dem irakischen Ministerpräsident Nuri al-Maliki, bei dem Wege aus der täglichen Gewalt im Irak im Fokus standen.
Die Menschen waren gerade beim Einkaufen, als die Sprengsätze detonierten. Sie seien in Panik auseinandergerannt, zum Teil mit Verletzten auf den Armen, sagten Augenzeugen. Viele riefen verzweifelt nach ihren Familienmitgliedern. Vom Anschlagsort im Viertel Sadriya, nahe dem Geschäftszentrum Bagdads, stieg dicker schwarzer Rauch auf. Ein Lastwagen transportierte mehrere Leichen ab.
Schreckgespenst Bürgerkrieg
Nach Ansicht der Bewohner waren
die Anschläge ein Racheakt für einen Angriff auf eine nahe gelegene
Sunniten-Hochburg durch irakische und US-Truppen. Am Freitag hatten sich
US-Soldaten und Rebellen dort schwere Gefechte geliefert. Mehrere Menschen
kamen uns Leben. Angesichts der ausufernden Gewalt im Irak sprechen einige
Medien inzwischen von einem Bürgerkrieg. Die US-Regierung teilt diese
Einschätzung nicht.
US-Präsident George W. Bush hat unterdessen seine Unterstützung für den irakischen Regierungschef Maliki trotz anhaltender Gewalt in dem Land bekräftigt. Er sei zunehmend beeindruckt von Malikis "Wunsch, die schwierigen Entscheidungen zu fällen, die den Irak auf einen besseren Weg bringen", sagte Bush am Samstag in seiner wöchentlichen Rundfunkansprache. Die jüngste Gewalt im Irak sei "beunruhigend". Viele Menschen in den USA fragten sich, wie es weitergehen solle. "Die Arbeit, die vor uns liegt, ist nicht leicht, aber indem wir Regierungschef al-Maliki helfen, Iraks demokratische Institutionen zu stärken und die nationale Aussöhnung zu fördern, können wir den Irak auf einen soliden Pfad zu Freiheit und Demokratie bringen", sagte Bush.