Eiszeit in der Wüste: Sudan und der benachbarter Tschad steuern auf einen neuen Krieg zu. 160 Bundesheer-Soldaten sitzen zwischen den Fronten.
Gefährliche Entwicklung im sudanesisch-tschadischen Krisengebiet. Der Tschad schloss in der Nacht auf Dienstag seine Grenze zum Sudan und setzte die Wirtschaftsbeziehungen zum Nachbarland aus. Die tschadische Regierung warf dem Sudan vor, nach einem Vorwand für einen Angriff auf den Tschad zu suchen.
Der Sudan hatte zuvor die diplomatischen Beziehungen zum Tschad abgebrochen und dies mit der angeblichen Unterstützung für Rebellen in der westsudanesischen Krisenprovinz Darfur begründet.
Gefahr für EUFOR
Der ebenfalls von Rebellenmilizen geprägte
Osten des Tschad grenzt an Darfur. In diesem Gebiet operieren die
EUFOR-Soldaten, darunter auch rund 160 Österreicher.
Zu befürchten ist, dass sudanesische Regierungstruppen bei der Verfolgung der in Richtung Tschad flüchtenden Rebellengruppen das Einsatzgebiet der Österreicher bombardieren. „Wir beobachten und evaluieren die Lage ständig. Zurzeit ist alles ruhig und unsere Soldaten gehen den ihnen zugewiesenen Aufgaben nach“, gab der Sprecher des österreichischen EUFOR-Kontingents Wolfgang Schneider gegenüber ÖSTERREICH bekannt. Aktuell gebe der neu aufgeflammte Konflikt zwischen den beiden benachbarten afrikanischen Staaten noch keinen Anlass zur Sorge. Man sei sich jedoch der Tatsache voll bewusst, „dass wir uns in einer hochsensiblen Region befinden“.
Kampf gegen Hitze
Bei bis zu 50 Grad im Schatten führt das
österreichische EUFOR-Kontingent laut Schneider unter anderem
Erkundungsfahrten um die Flüchtlingscamps durch, die von den Österreichern
beschützt werden.