Regimegegner werden deportiert - den Appell des UNO-Menschenrechtsrats wies Rangun zurück.
Nach der Abreise des UNO-Sondergesandten Ibrahim Gambari hat das burmesische Militärregime seine Einschüchterungstaktik gegen die Bevölkerung fortgesetzt. In der Nacht auf Mittwoch sind laut Augenzeugen zahlreiche Menschen in Rangun festgenommen und auf mindestens acht Lastwagen aus der Millionenmetropole abtransportiert worden.
Tausende festgenommen
Die Behörden machten keine Angaben darüber,
wo die Menschen hingebracht wurden und wie viele Demonstranten mittlerweile
in Haft sind. Der UNO-Menschenrechtsbeauftragte für Burma, Paulo Sergio
Pinheiro, schätzt, dass die Zahl der Gefangenen mittlerweile in die
Tausenden gehen dürfte.
Kind bleibt zurück
Bei den nächtlichen Festnahmen ging die
Polizei offenbar rigoros vor. In einem Haus nahe der goldenen
Shwedagon-Pagode, dem Ausgangspunkt der Massenproteste gegen die Diktatur,
blieb nur ein 13-jähriges Mädchen zurück. Ihre Eltern seien in der
Dunkelheit verschwunden, sagte das Kind.
Keine Einmischung erwünscht
Die Kritik des
UNO-Menschenrechtsrats in Genf an ihrem Vorgehen wies die Militärjunta
inzwischen als "unzulässige Einmischung in innere Angelegenheiten" des
Landes zurück. Die von der EU beantragte Resolution des Rates war zuvor auf
Verlangen Chinas und Indiens wesentlich entschärft worden.
UNO-Vize-Generalsekretär Gambari sollte im Auftrag des Weltsicherheitsrats die burmesische Führung zur Aufnahme eines Dialogs mit der unterdrückten Demokratiebewegung auffordern. Der Nigerianer war nach seinem Besuch am Dienstag abgereist, nachdem er mit Juntachef Generalissimus Than Shwe und der seit Jahren unter Hausarrest stehenden Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi gesprochen hatte.