Ende einer Ära

Bush verlangt Wahlen nach Castros Rücktritt

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Der kubanische Staatschef verzichtet auf Präsidentschaft und Armeeführung. Die USA fordern den demokratischen Wandel.

Der langjährige kubanische Staatschef Fidel Castro hat seinen Rücktritt vom Präsidentenamt und der Armeeführung angekündigt. Fidel hatte im Juli 2006 wegen einer schweren Darmoperation die Regierungsgeschäfte seinem jüngeren Bruder Raúl Castro übertragen.

USA fordern demokratischen Wandel
US-Präsident George W. Bush hat nach dem Rückzug von Revolutionsführer Fidel Castro einen demokratischen Wandel des kommunistischen Kuba gefordert. Nun beginne eine Phase des demokratischen Übergangs, sagte Bush am Dienstag im ruandischen Kigali. Er hoffe darauf, dass dies zu freien und fairen Wahlen auf der Karibik-Insel führe.

Will nicht mehr
Der Máximo Líder strebt keine weitere Kandidatur als Präsident an und wird auch eine Wiederwahl nicht akzeptieren: "Weder strebe ich noch nehme ich die Bürde des Präsidenten, des Staatsrats und des Oberkommandierenden an", so Castro. Nach über 50 Jahren an der Staatsspitze hat er damit definitiv seinen Rücktritt angekündigt.

Am Sonntag wählt die neue kubanische Nationalversammlung aus ihrer Mitte den Staatsrat, der wiederum den Staats- und Regierungschef bestimmt.

Leiser Abgang
Castro gab seinen Rücktritt ganz unspektakulär und fast versteckt in einem längeren Artikel mit dem Titel "Mensaje del Comandante en Jefe" (Mitteilung des Oberkommandierenden) in der Online-Ausgabe der Parteizeitung "Granma" bekannt. Hier der wörtliche Text:

"A mis entranables compatriotas, que me hicieron el inmenso honor de elegirme en días recientes como miembro del Parlamento, en cuyo seno se deben adoptar acuerdos importantes para el destino de nuestra Revolución, les comunico que no aspiraré ni aceptaré- repito- no aspiraré ni aceptaré, el cargo de Presidente del Consejo de Estado y Comandante en Jefe."

"Meinen liebsten Landsleute, die mich mit der unermesslichen Ehre bedacht haben, mich in den vergangenen Tagen zu einem Mitglied des Parlaments zu wählen, in dessen Schoße wichtige Beschlüsse für das Schicksal unserer Revolution gefasst werden müssen, teile ich mit, dass ich die Ämter des Präsidenten des Staatsrates und des Oberkommandierenden weder anstreben noch annehmen werde - ich wiederhole: weder anstreben noch annehmen werde."

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"Ich begann die Revolution mit 82 Männern. Wenn ich es noch einmal machen müsste, würde ich es mit zehn oder 15 und mit einem felsenfestem Glauben tun. Es ist egal, wie klein eine Gruppe ist, solange man einen Glauben und einen Plan hat", sagte Castro

"Eine Revolution ist kein Rosenbett. Eine Revolution ist ein Kampf zwischen der Zukunft und der Vergangenheit", sagte Castro 1959.

Fidel Castro hält eine Rede bei einem festlichen Essen im DDR-Staatsrat anlässlich seines DDR-Besuches am 02.04.1977 in Berlin.

Der kubanische Staats- und Parteichef Fidel Castro gestikuliert am 23.07.1992 in Madrid. Anlässlich des II. Iberoamerikanischen Gipfels in der spanischen Hauptstadt trat er am 24.07.1992 zum ersten Mal öffentlich im demokratischen Westeuropa auf.

"Die Geschichte wird mich freisprechen", sagte Castro 1953, als er sich als junger Jurist wegen des beinahe selbstmörderischen Angriffs auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba verteidigte.

Kubas Ministerpräsident Fidel Castro und Ernesto "Che" Guevara, Präsident der kubanischen Nationalbank, sehen auf dem Fliegerstützpunkt San Julian einer Bauern-Militärparade zu. Aufnahme vom 21.08.1960.

"Eine der größten Errungenschaften unserer Revolution ist, dass selbst unsere Prostituierten Akademiker sind", sagte Castro 2003 in einem Dokumentarfilm.

"Ich begriff, dass meine eigentliche Bestimmung der Krieg mit den USA sein würde", lautete das Eröffnungszitat von "Looking for Fidel", dem 2004 veröffentlichten zweitem Dokumentarfilm von Stone über den kubanischen Präsidenten.

Gespräch zwischen dem Partei- und Staatschef Kubas, Fidel Castro (l) und Erich Honecker, Partei- und Staatschef der DDR am 02.04.1977 in Berlin.

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