Ende einer Ära

Bush verlangt Wahlen nach Castros Rücktritt

19.02.2008

Der kubanische Staatschef verzichtet auf Präsidentschaft und Armeeführung. Die USA fordern den demokratischen Wandel.

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Der langjährige kubanische Staatschef Fidel Castro hat seinen Rücktritt vom Präsidentenamt und der Armeeführung angekündigt. Fidel hatte im Juli 2006 wegen einer schweren Darmoperation die Regierungsgeschäfte seinem jüngeren Bruder Raúl Castro übertragen.

USA fordern demokratischen Wandel
US-Präsident George W. Bush hat nach dem Rückzug von Revolutionsführer Fidel Castro einen demokratischen Wandel des kommunistischen Kuba gefordert. Nun beginne eine Phase des demokratischen Übergangs, sagte Bush am Dienstag im ruandischen Kigali. Er hoffe darauf, dass dies zu freien und fairen Wahlen auf der Karibik-Insel führe.

Will nicht mehr
Der Máximo Líder strebt keine weitere Kandidatur als Präsident an und wird auch eine Wiederwahl nicht akzeptieren: "Weder strebe ich noch nehme ich die Bürde des Präsidenten, des Staatsrats und des Oberkommandierenden an", so Castro. Nach über 50 Jahren an der Staatsspitze hat er damit definitiv seinen Rücktritt angekündigt.

Am Sonntag wählt die neue kubanische Nationalversammlung aus ihrer Mitte den Staatsrat, der wiederum den Staats- und Regierungschef bestimmt.

Leiser Abgang
Castro gab seinen Rücktritt ganz unspektakulär und fast versteckt in einem längeren Artikel mit dem Titel "Mensaje del Comandante en Jefe" (Mitteilung des Oberkommandierenden) in der Online-Ausgabe der Parteizeitung "Granma" bekannt. Hier der wörtliche Text:

"A mis entranables compatriotas, que me hicieron el inmenso honor de elegirme en días recientes como miembro del Parlamento, en cuyo seno se deben adoptar acuerdos importantes para el destino de nuestra Revolución, les comunico que no aspiraré ni aceptaré- repito- no aspiraré ni aceptaré, el cargo de Presidente del Consejo de Estado y Comandante en Jefe."

"Meinen liebsten Landsleute, die mich mit der unermesslichen Ehre bedacht haben, mich in den vergangenen Tagen zu einem Mitglied des Parlaments zu wählen, in dessen Schoße wichtige Beschlüsse für das Schicksal unserer Revolution gefasst werden müssen, teile ich mit, dass ich die Ämter des Präsidenten des Staatsrates und des Oberkommandierenden weder anstreben noch annehmen werde - ich wiederhole: weder anstreben noch annehmen werde."

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