Wegen FARC
Chavez redet nicht mehr mit Kolumbien
29.07.2009
Der venezulanische Botschafter wurde aus Bogota abgezogen.
Die Spannungen zwischen Venezuela und Kolumbien nehmen weiter zu: Der venezolanische Präsident Hugo Chavez erklärte am Dienstag in einer Fernsehansprache, er habe die diplomatischen Beziehungen zum Nachbarland auf Eis gelegt. Den Botschafter habe er aus Bogota zurückberufen.
Waffenlieferungen
Chavez reagierte damit auf Berichte, Venezuela
habe Waffen an die kolumbianische Guerilla-Organisation Revolutionäre
Streitkräfte Kolumbiens (FARC) verkauft. Diese Anschuldigungen seien "eine
neue Aggression der kolumbianischen Regierung", sagte Chavez im
Staatsfernsehen. In Bogota sitze eine "Regierung der Schande"
Die Beziehungen zwischen den Nachbarländern sind bereits seit einiger Zeit sehr angespannt. Grund ist ein Militärpakt zwischen Washington und Bogota, der die Nutzung von mindestens drei Militärstützpunkten in Kolumbien durch die US-Armee vorsieht. Chavez wirft den USA vor, Pläne für einen Militäreinsatz in seinem Land zu hegen.
Investitionen werden überprüft
Der linksgerichtete
US-Kritiker Chavez, der am Dienstag seinen 55. Geburtstag feierte, gab
Anweisungen, die kolumbianischen Investitionen und Unternehmen in Venezuela
zu überprüfen, die im Falle eines Abbruchs der Beziehungen verstaatlicht
werden könnten. Nach kolumbianischer Darstellung wurden bei den
FARC-Rebellen Panzerabwehr-Waffen beschlagnahmt, die offensichtlich von
Venezuela bei einer schwedischen Firma gekauft worden seien. Es ist nicht
das erste Mal, dass Chavez den venezolanischen Botschafter aus Kolumbien
zurückbeordert.
Schweden hat inzwischen bestätigt, dass die bei den FARC-Rebellen gefundenen Raketenwerfer ursprünglich an die Streitkräfte in Venezuela geliefert worden seien. Kolumbien unter dem konservativen Staatschef Alvaro Uribe hat der Regierung von Präsident Chavez wiederholt vorgeworfen, die FARC zu unterstützen. Chavez hat dies zurückgewiesen.