Die ultrakonservative Piusbruderschaft macht weiter Schlagzeilen: Ihr Chef in Deutschland bezeichnete jetzt Prophet Mohamed als Kinderschänder.
Der Distriktsobere der ultrakonservativen Piusbruderschaft (SSPX) in Deutschland, Franz Schmidberger, hat den islamischen Propheten Mohammed als Kinderschänder bezeichnet. Mohammed habe "mit einem Mädchen geschlechtlichen Umgang gepflegt, mit acht oder neun Jahren", erklärte Schmidberger laut einer Vorabmitteilung des Senders SWR in der Sendung "Zur Sache Baden-Württemberg!", welche am Donnerstagabend ausgestrahlt werden soll.
"Das bezeichnet man nach der heutigen Terminologie tatsächlich als Kinderschänder. Aber ich möchte mich darauf nicht festlegen, ich habe das nicht speziell studiert", wird Schmidberger weiter zitiert.
Erinnerung an Äußerungen Susanne Winters
Erst vor zwei
Wochen war die FPÖ-Abgeordnete Susanne Winter am Grazer Straflandesgericht
wegen Verhetzung und Herabwürdigung religiöser Lehren zu einer Geldstrafe
von 24.000 Euro und einer bedingten Freiheitsstrafe von drei Monaten
verurteilt worden. Die Politikerin hatte beim Neujahrstreffen der FPÖ am 13.
Jänner 2008 im Zuge des Grazer Gemeinderatswahlkampfes gesagt, der Prophet
Mohammed wäre nach heutigen Maßstäben ein Kinderschänder, weil er eine
Sechsjährige (seine Lieblingsfrau Aischa, Anm.) geheiratet haben soll. Den
Koran habe er "im Rahmen von epileptischen Anfällen geschrieben".
Schmidberger distanziert sich von Williamson
Von den Äußerungen
des SSPX-Bischofs Richard Williamson, der den Holocaust öffentlich geleugnet
hatte, distanzierte sich Schmidberger. Er wolle Williamson allerdings nach
wie vor als Glaubensbruder betrachten, teilte der Sender weiter mit.
Schmidberger sagte: "Solange er die katholischen Dogmen anerkennt, ja
natürlich." Des Weiteren sei die Rücknahme der Exkommunikation der vier
SSPX-Bischöfe vor knapp zwei Wochen durch Papst Benedikt XVI. nur
folgerichtig: "Es ist dringend notwendig, denn der Glaube ist sehr, sehr
verwässert und wir leben in einer neuheidnischen Gesellschaft."
Pater greift Kanzlerin an
Die Kritik der deutschen Kanzlerin
Angela Merkel an Papst Benedikt in der Debatte um den Holocaust-Leugner
Williamson wies Schmidberger zurück. Merkel "versteht das nicht", betonte
der Pater und fügte an: "Sie ist ja auch nicht katholisch und eigentlich ist
das nicht ihre Angelegenheit, sich in die inneren Angelegenheiten der Kirche
einzumischen."
Missionsgedanke
Schmidberger sprach sich in der Sendung auch
dezidiert für eine Missionierung der Juden aus: "Christus hat seine Apostel
ausdrücklich hinausgesandt in alle Welt, um alle Völker, einschließlich der
Juden (...) eben zu ihm zu bekehren."