Anschlag

Chinese erstach US-Touristen aus Verzweiflung

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In Peking ist am Samstag ein US-Tourist getötet worden. Ein Chinese attackierte den Urlauber und sprang danach in den Tod.

Aus Verzweiflung über persönliche Misserfolge soll der Chinese gehandelt haben, der am Samstag in Peking einen US-Touristen niedergestochen hat. Die Polizei seiner Heimatstadt Hangzhou im Osten des Landes befand laut Nachrichtenagentur Xinhua, der 47-jährige Tang Yongming habe "seine Wut in die Öffentlichkeit getragen". Er habe kürzlich seine Anstellung in einer Fabrik in Hangzhou gekündigt. Zwei Ehen seien in die Brüche gegangen und sein Sohn sei in in diesem Jahr zu einer sechsmonatigen Haftstrafe wegen Diebstahls verurteilt worden. Zudem habe dieser die Einkünfte aus dem Verkauf von Tangs Haus, etwa 20.000 Euro, vollständig ausgegeben.

"Extrem individuelles Verhalten"
Der Vorfall sei ein Beispiel für "extremes individuelles Verhalten", schrieb die Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf die Ermittler. Ihnen zufolge hatte Tang Anfang August Hangzhou verlassen, um in Peking sein Glück als Geschäftsmann zu versuchen. Am vergangenen Samstag erstach er in einem Touristenviertel den US-Amerikaner Todd Bachman sowie dessen chinesischen Fremdenführer. Bachmans Frau Barbara überlebte den Angriff schwer verletzt. Nach dem Übergriff hatte sich Tang von einem Aussichtsturm gestürzt und damit selbst getötet. Der Übergriff fand trotz der massiven Sicherheitsvorkehrungen statt, die von der chinesischen Führung für die Zeit der Olympischen Spiele getroffen worden waren.

Bachman war der Schwiegervater von Hugh McCutcheon, dem Trainer der US-Volleyballmannschaft. McCutcheon war früher auch Coach der aon hotVolleys. McCutcheon trainierte Österreichs Serienchampion zwischen Herbst 2001 und Jänner 2003 und feierte mit den hotVolleys Meister-und Cup-Titel. Der Neuseeländer ist mit Elisabeth Bachman verheiratet, die bei den Olympischen Spielen 2004 dem US-Volleyball-Team angehörte.

US-Volleyballteam "tief traurig"
Das US-Volleyballteam zeigte sich "tief traurig und geschockt", wie ein Sprecher des amerikanischen olympischen Komitees mitteilte. Die amerikanische Botschaft konnte den Tod des US-Bürgers zunächst nicht bestätigen. "Wir wissen von den Berichten und arbeiten mit den chinesischen Behörden zusammen", sagte eine Sprecherin. Xinhua berichtete lediglich, der Täter stamme aus Hangzhou in Ostchina.

Tibet-Protestanten von Polizei abgeführt
Unterdessen fanden sich auf dem streng bewachten Platz des Himmlischen Friedens (Tiananmen-Platz) im Zentrum von Peking fünf Tibet-Aktivisten zu einer "friedlichen Protestaktion" ein. Sie hüllten sich in tibetische Fahnen und legten sich wie sterbend auf dem Platz nieder, wie der Exekutivdirektor der Studentenorganisation, Lhadon Thetong, mitteilte. Die chinesische Polizei habe die Aktion nach etwa zehn Minuten beendet und die Ausländer abgeführt, berichtete Matt Whitticase von der "Free Tibet Campaign" in London.

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© AP

Ein Demonstrant für Tibet wird abgeführt. (c)AP
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