Simulierte Erschießungen und Waterboarding wurden bei Verhören angewendet.
Verhörspezialisten des US-Geheimdienstes CIA haben einen Terrorverdächtigen mit vorgehaltener Waffe und einer Bohrmaschine bedroht. Das geht aus einem internen Untersuchungsbericht des Dienstes aus dem Jahr 2004 hervor, wie Mitarbeiter des US-Kongresses der AP bestätigten. Zusätzlich war der mutmaßliche Terrorist Abd al Rahim al Nashiri der Foltermethode des sogenannten Waterboardings ausgesetzt, einer Art simuliertem Ertrinken.
Folter
In einem anderen Fall wurde während eines Verhörs im
Nebenraum ein Schuss abgefeuert, um den Verdächtigen glauben zu lassen, dass
ein anderer mutmaßlicher Terrorist exekutiert wurde. Über den CIA-Bericht
hat am Freitag zuerst das Magazin "Newsweek" berichtet. Ein Richter hat die
Veröffentlichung des internen Berichts auf eine Klage der Amerikanischen
Bürgerrechtsvereinigung (ACLU) hin angeordnet. Die Veröffentlichung wurde
jedoch auf Bitten der Regierung hin verzögert, in der nächsten Woche sollen
die Unterlagen jedoch öffentlich zugänglich gemacht werden.
CIA schweigt
Ein CIA-Sprecher wollte zum Inhalt des Berichts
nicht Stellung nehmen. Paul Gimigliano sagte jedoch, die CIA habe kein
Verhalten unterstützt, das über die erlaubten Verhörmethoden hinausging,
auch nicht in Einzelfällen. Unter der Regierung von Expräsident George
W. Bush war Waterboarding eine von zehn erlaubten "harten Verhörmethoden".
Einem Gefangenen mit dem Tod zu drohen verstieß jedoch zu jedem Zeitpunkt
gegen US-Recht.
Kampf gegen Terror
Die CIA hat insgesamt 94 mutmaßliche
Terroristen festgehalten und verhört. 28 von ihnen wurden den sogenannten
harten Verhörmethoden ausgesetzt, drei von ihnen - darunter Al Nashiri -
mussten das simulierte Ertränken über sich ergehen lassen. Justizminister
Eric Holder prüft derzeit noch die Einsetzung eines Sonderstaatsanwalts, um
die Verhörmethoden der früheren US-Regierung vor Gericht aufarbeiten zu
lassen. Unter US-Präsident Barack Obama wurden die zehn umstrittenen
Verhörmethoden verboten. Die Regierung betrachtet sie als Folter.