Präsident Arias hat wegen Asthma-Erkrankung höheres Risiko.
Die Schweinegrippe macht auch vor der Spitzenpolitik nicht halt: Der Präsident des mittelamerikanischen Landes Costa Rica, Oscar Arias, ist an der H1N1-Influenza erkrankt. Der 69-Jährige teilte am Dienstag in der Hauptstadt San Jose mit, er sei in seiner Residenz für sieben Tage unter Quarantäne gestellt worden. Er habe Fieber und Halsschmerzen und werde mit einem Grippemittel behandelt. Arias leidet an Asthma und hat den Angaben zufolge deswegen ein höheres Risiko als andere Schweinegrippe-Patienten.
Grippe-Welle
Arias hatte am Vormittag Zeichen einer Erkältung
bemerkt und um eine Untersuchung gebeten, sagte Parlamentspräsident
Francisco Antonio Pachecho vor Journalisten. Die Untersuchung habe ergeben,
dass sich der Präsident mit dem neuen Virus infiziert habe. Arias ist damit
das prominenteste Opfer der Grippe-Epidemie, die im April zunächst in Mexiko
ausgebrochen ist. In Honduras sind bisher 800 Menschen an der Schweinegrippe
erkrankt, 27 Menschen starben nach offiziellen Angaben.
Nobelpreisträger
Pachecho sagte, dass Arias in einer "recht
guten Verfassung" sei. Trotz der Quarantäne wolle er seine Vollmachten nicht
an den Parlamentspräsidenten übergeben. Arias wolle seine Arbeit am Montag
wieder voll aufnehmen. Der Nobelpreisträger hat sich jüngst auch als
Vermittler in der honduranischen Staatskrise betätigt. Arias hat zur
Beilegung der Krise eine Rückkehr des gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya
sowie die Ausschreibung vorgezogener Neuwahlen vorgeschlagen.
Der aus einer wohlhabenden Familie stammende Arias war bereits von 1986 bis 1990 Präsident von Costa Rica. 1987 erhielt er den Friedensnobelpreis für einen Plan zur Beendigung der Bürgerkriege in Zentralamerika. Im Jahr 2006 schaffte er mit dem Versprechen, die Korruption in Costa Rica zu bekämpfen und ein Freihandelsabkommen mit den USA zu schließen, ein politisches Comeback und wurde neuerlich zum Staatspräsidenten gewählt.