Stichwort
CSU - Christlich-Soziale Union
18.01.2007
Partei zählt heute rund 170.000 Mitglieder und 2.853 Ortsverbände.
Die Christlich-Soziale Union (CSU) regiert den Freistaat Bayern bereits seit 1946, mit einer kurzen Unterbrechung von 1954 bis 1957. Seit 1962 stellt die Partei die absolute Mehrheit im Maximilianeum, dem Münchner Landtag. Die CSU besteht als Schwester der größeren Unionspartei CDU nur in Bayern, ist aber als einzige Regionalpartei in Deutschland bundesweit aktiv. Im Bundestag ist die CSU mit 46 Sitzen vertreten, die aber eine gemeinsame Fraktion mit den 179 der CDU bilden.
170.000 Mitglieder, 2.853 Ortsverbände
Die 1945 unter der
Führung von Josef Müller gegründete CSU versteht sich als "Partei des
kleinen Mannes". Ihre Fundamente sieht sie in einem christlichen
Menschenbild, Selbstverantwortung der Bürger und Subsidiarität. Die Partei
zählt heute rund 170.000 Mitglieder. Mit 2.853 Ortsverbänden überall in
Bayern versteht sich die CSU als "näher am Menschen", wie es in einem
Werbeslogan heißt.
Die bisher größte Zustimmung im Freistaat erreichte die CSU 1974, als Ministerpräsident Alfons Goppel bei der Landtagswahl ein Rekordergebnis von 62,1 Prozent erzielte. Edmund Stoiber kam bei der bisher letzten Landtagswahl 2003 zwar "nur" auf 60,7 Prozent, eroberte damit aber erstmals die Zwei-Drittel-Mehrheit der Sitze für die CSU im Landtag. Das hatte nicht einmal der legendäre Franz-Josef Strauß geschafft, der von 1978 bis 1988 Ministerpräsident war und in dieser Zeit Landtagswahlergebnisse zwischen 55,8 und 59,1 Prozent erreichte.
Strauß führte Partei auf Erfolgskurs
Der charismatische
und polarisierende Machtmensch Strauß, der die Partei wie kein Zweiter
prägte, hatte mit der Übernahme des Parteivorsitzes 1961 die CSU intern
geordnet und auf Erfolgskurs geführt. Seine einst bei einer Klausurtagung in
Kreuth entwickelten Pläne, die Partei auch in anderen Bundesländern zu
etablieren, wurden erst Anfang der 90er Jahre endgültig ad acta gelegt.
Strauß' Nachfolger als Ministerpräsident, Max Streibl, musste nach der "Amigo-Affäre" um Freiflüge und Gratisreisen 1993 seinen Stuhl räumen. Im Machtkampf gegen den damaligen CSU-Chef Theo Waigel eroberte Stoiber daraufhin das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten. 1999 wurde er auf einem Sonderparteitag zusätzlich zum CSU-Chef gewählt und zuletzt im September 2005 mit gut 93 Prozent bestätigt.