Acht Tote
Damaskus verlangt Erklärung für US-Angriff
27.10.2008
US-Kampf-Helis flogen einen Einsatz in Syrien. Acht Zivilisten starben im Kugelhagel. Jetzt protestiert Damaskus gegen den Angriff.
Amerikanische Kampfhubschrauber haben am Sonntag vom Irak aus ein Ziel in Syrien angegriffen. Dabei wurden nach einer Meldung der syrischen Nachrichtenagentur SANA acht Bewohner getötet. Die Regierung in Damaskus protestierte scharf gegen den Angriff und bestellt die Geschäftsträger der USA und des Iraks ein.
USA hüllen sich in Schweigen
Von den US-Streitkräften gab es
zunächst keine Angaben zu dem Angriff, der offenbar dem Nachschub für
irakische Aufständische galt. Am Donnerstag hatte der Kommandant der
US-Truppen im Westirak, Generalmajor John Kelly, angekündigt, dass die
Maßnahmen zur Sicherung der syrischen Grenze verstärkt werden sollten. Von
dort gelangten immer noch zahlreiche Aufständische in den Irak, sagte Kelly.
Kurz vor Sonnenuntergang hätten vier Hubschrauber die Baustelle eines zivilen Gebäudes auf dem Bauernhof Sukkariyeh nahe der Ortschaft Abu Kamal angegriffen, hieß es in der Meldung von SANA. Ein Bewohner des Nachbardorfs Hwijeh sagte, die Hubschrauber seien dem Fluss Euphrat entlang geflogen. Einige Maschinen seien gelandet, und Soldaten seien ausgestiegen. Sie hätten ein Gebäude beschossen. Nach syrischen Regierungsangaben seien vier Kinder unter den Toten.
Damaskus verurteilt Angriff
"Syrien verurteilt diese Aggression
und macht die amerikanischen Streitkräfte für diese Aggression und alle
Folgen verantwortlich", hieß es in einer Erklärung der Regierung. Die
irakische Regierung wurde aufgefordert, sie müsse verhindern, dass ihr
Territorium für Angriffe auf Syrien genutzt werde.
Abu Kamal liegt acht Kilometer von der irakischen Grenze entfernt. Die Region befindet sich in der Nähe der irakischen Grenzstadt Kaim. Dort berichteten irakische Reisende, sie hätten Explosionen gehört. Der Übergang Kaim gilt als zentraler Knotenpunkt für Rebellen und den Transport von Waffen und Geld für den Aufstand radikaler Sunniten.