Knapp 60 Abgeordnete fordern einen Parlamentsausschuss zum Verschleierungsverbot für Musliminnen.
Mehrere dutzend französische Abgeordnete kämpfen gegen die Verschleierung muslimischer Frauen in Frankreich an. In bestimmten Vierteln in französischen Städten seien heutzutage muslimische Frauen mit der Burka zu sehen, die den Körper und den Kopf völlig verhüllt, kritisierte am Mittwoch der kommunistische Abgeordnete André Gerin, der gemeinsam mit 58 Kollegen einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu dem Thema fordert.
"Wandelndes Gefängnis"
Der Schleier sei "ein
wandelndes Gefängnis" für die Frau. Vor allem Abgeordnete der konservativen
Regierungspartei fordern daher einen Ausschuss, der Vorschläge gegen "diese
Methoden" machen soll, "die gegen die Freiheit des Individuums auf
französischem Boden verstoßen".
Es sei schon "unerträglich", in Ländern wie dem Iran, Afghanistan und Saudi-Arabien derart "gefangene Frauen" zu sehen, betonte Gerin. "Auf dem Boden der französischen Republik ist der Anblick in keiner Weise hinnehmbar." In Frankreich ist das Kopftuchverbot an staatlichen Schulen seit 2004 gesetzlich festgeschrieben.
Nicht mit Staatsbürgerschaft vereinbar
Vergangenes Jahr
verweigerte die höchste juristische Instanz des Landes, der Staatsrat, einer
jungen Frau aus Marokko die Staatsbürgerschaft, weil ihre religiösen
Praktiken nicht mit der Trennung von Staat und Kirche sowie der
Geschlechtergleichheit in Frankreich zu vereinbaren seien. Die 32-Jährige
lebte seit 2000 in Frankreich und trug die Burka.