Chronologie

Der Zypern-Konflikt

20.11.2006

Der Streit um die Insel Zypern schwelt bereits seit 32 Jahren. Die Insel ist das einzige geteilte Staatsgebiet auf europäischem Boden.

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1974, 15. Juli - Putsch griechischer Offiziere der Nationalgarde unter Führung von Nikos Sampson gegen den Präsidenten der seit 1960 unabhängigen Republik Zypern, Erzbischof Makarios, dem die Flucht gelingt (der Umsturz mit dem Ziel des Anschlusses an Griechenland - "Enosis" - wird von der in Athen herrschenden Militärjunta mit Wissen des US-Geheimdienstes CIA gesteuert).

20. Juli - Der türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit befiehlt die Armeeoperation "Attila" zum Schutz der türkischen Zyprioten.

23. Juli - Zusammenbruch des Sampson-Putsches August - UNO-Sicherheitsrat verlangt Abzug der türkischen Truppen, die 37,5 Prozent des Inselterritoriums unter ihre Kontrolle gebracht haben. 200.000 griechische Zyprioten werden aus dem besetzten Gebiet vertrieben.

1975, 13. Feb. - Der politische Führer der türkischen Zyprioten Rauf Denktas proklamiert einen autonomen türkischen Teilstaat

1977, Jänner - Aufnahme von Verhandlungen zwischen Denktas und Erzbischof Makarios. Die Kontakte enden mit dem Tod von Makarios im August.

1983 - Denktas proklamiert die "Türkische Republik N ordzypern " (KKTC) als "souveränen Staat" (nur von Ankara anerkannt). Mehr als 100.000 Festland-Türken werden in Nordzypern angesiedelt.

1984-1990 - Mehrere Volksgruppen-Verhandlungsrunden bringen keinen Fortschritt.

1992, April - UNO-Sicherheitsrat verabschiedet Resolution 750 über Unabhängigkeit, territoriale Integrität und einheitliche Staatsbürgerschaft eines "bikommunalen und binationalen" Bundesstaates Zypern.

1997 - Denktas und Präsident Glafcos Clerides treffen in Genf zusammen.

1998 - Türkei und Denktas-Administration bilden einen " Assoziierungsrat".

2001, November - Türkischer Regierungschef Ecevit spricht von der Möglichkeit des Anschlusses Nordzyperns an die Türkei, falls die EU die Republik Zypern aufnehmen sollte.

Dezember - Erstes Treffen Denktas-Clerides seit vier Jahren. Vereinbarung direkter Verhandlungen, die im Jänner 2002 beginnen.

2002 September - UNO-Generalsekretär Annan trifft Clerides und Denktas in Paris.

Oktober - Die EU-Kommission empfiehlt die Aufnahme Zyperns in die EU im Jahr 2004. Völkerrechtlich tritt die ganze Insel am 1. Mai 2004 der Europäischen Union bei, doch wird das politische und rechtliche Regelwerk der EU, sofern es bis dahin nicht zu einer Einigung kommt, im türkischen Norden nicht gelten.

November - Wahlsieg der islamischen AKP in der Türkei - UNO-Generalsekretär Annan legt Wiedervereinigungsplan vor (Bundesstaat aus zwei Entitäten mit ungeteilter Souveränität).

2003 Februar - Denktas lehnt Annan-Wiedervereinigungsplan ab und besteht auf Anerkennung seines Separatstaates.

April - Der neue zypriotische Staatspräsident Tassos Papadopoulos unterzeichnet die EU-Beitrittsverträge.

Mai - Öffnung der Demarkationslinie durch die türkisch-zypriotischen Behörden.

Dezember - Wiedervereinigungs-Befürworter gewinnen türkisch-zypriotische Wahlen.

2004, März - Verhandlungen unter Einbeziehung der " Mutterländer" Griechenland und Türkei scheitern in der Schweiz

24. April Volksabstimmungen in beiden Inselteilen über UNO-Wiedervereinigungsplan. Türkische Zyprioten stimmen zu, griechische Zyprioten lehnen mit großer Mehrheit ab.

1. Mai - Zypern wird EU-Mitglied

2005, April - Mehmet Ali Talat wird zum Nachfolger von Denktas als KKTC-Chef gewählt.

Oktober - Beginn der EU-Verhandlungen mit der Türkei. Ankara weigert sich weiter, Zypern anzuerkennen.

2006, November - EU-Kommission beklagt in ihrem ersten Bericht zu den Fortschritten der Türkei Mängel bei der Meinungsfreiheit und dem Minderheitenschutz sowie dem allgemeinen Reformtempo. Größte Hürde ist die andauernde Blockade der Schiffe aus Zypern. Finnischer Ratsvorsitz verlangt ultimativ von der Regierung in Ankara, "ihren Verpflichtungen n achzukommen".

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