Landtagswahlen

Deutliche Verluste für CDU

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In Sachsen, Thüringen und im Saarland bleiben die Christdemokraten dennoch stärkste Kraft.

Bei den Landtagswahlen in drei deutschen Bundesländern haben die regierenden Christdemokraten in Thüringen und dem Saarland zweistellige Verluste erlitten. Der Verbleib ihrer Ministerpräsidenten im Amt ist laut Hochrechnungen zweifelhaft. In den beiden Bundesländern sind linke Regierungsbündnisse aus Sozialdemokraten, Linkspartei und Grünen möglich. Ob sie zustande kommen, hängt von Verhandlungen in den kommenden Wochen ab.

Sachsen: CDU/FDP-Koalition möglich
In Sachsen hielt sich die CDU von Ministerpräsident Stanislaw Tillich stabil bei knapp 41 Prozent und kann künftig eine Koalition mit den Liberalen (FDP) bilden, einem der Wahlsieger des Sonntags. Die rechtsextreme NPD schaffte trotz Stimmenverlusten in Sachsen zum zweiten Mal den Einzug in den Landtag. Die Linke legte im Saarland sehr stark zu. Die SPD konnten sich nur in Thüringen deutlich verbessern.

Thüringen: Linkspartei zweitstärkste Kraft
In Thüringen muss die CDU nach den Hochrechnungen zum zweiten Mal in Folge bei Landtagswahlen ein dickes Minus verkraften und liegt bei 31,3 bis 31,7 Prozent (2004: 43,0). Die SPD kommt mit einem Plus von etwa 5 Punkten auf 18,5 bis 18,8 Prozent (14,5). Die Linkspartei bleibt mit 26,9 bis 27,5 Prozent (26,1) zweitstärkste Kraft. Die FDP kann ihr Ergebnis mehr als verdoppeln und ist mit 7,4 bis 8,4 Prozent (3,6) erstmals seit 15 Jahren wieder im Landtag. Die Grünen lagen bei 5,7 bis 5,9 Prozent (4,5) und konnten ebenfalls nach 15 Jahren wieder ins Parlament einziehen. Die rechtsextreme NPD schaffte den Einzug in den Landtag nicht.

Saarland: Zweistelliges Minus für Christdemokraten
Im Saarland muss die CDU nach Hochrechnungen mit einem zweistelligen Minus und 33,9 bis 34,9 Prozent (2004: 47,5) den bisher größten Einbruch in dem kleinsten Flächenland verkraften. Die SPD rutscht mit 25,1 bis 25,8 Prozent (30,8) erstmals seit rund 50 Jahren unter die 30-Prozent-Marke. Die Linke schafft mit einem zweistelligen Ergebnis und 19,7 bis 21,4 Prozent (2,3) triumphal den Einzug in den Landtag. Die FDP bleibt trotz starker Gewinne und 8,7 bis 9,3 Prozent (5,2) knapp unter einem zweistelligen Ergebnis. Die FDP kann in dem Land aber erstmals seit fast 20 Jahren die Grünen überflügeln, die mit 5,7 bis 5,9 Prozent (5,6) um den Einzug ins Parlament bangen müssen.

FDP legt in Sachsen stark zu
In Sachsen zeichnet sich für die vor fünf Jahren abgestürzte CDU ein ähnliches Ergebnis wie vor fünf Jahren ab, sie liegt bei 40,6 bis 40,9 Prozent (2004: 41,1) und bleibt mit weitem Abstand stärkste Kraft. Die seit 2004 in Dresden mitregierende SPD kommt auf 9,9 bis 10 Prozent (9,8). Die FDP verdoppelt ihr Ergebnis fast und liegt mit 10,4 bis 10,5 Prozent (5,9) möglicherweise vor der SPD. Die Linkspartei verliert leicht, bleibt aber mit 20,5 bis 20,9 Prozent (23,6) klar auf Platz zwei. Die Grünen schaffen mit 6,0 bis 6,1 Prozent (5,1) erneut den Einzug in den Landtag. Die rechtsextreme NPD fällt mit 5,2 bis 5,4 Prozent (9,2) deutlich zurück.

Linksregierung in Thüringen?
In Thüringen wackelt nur der Stuhl von CDU-Ministerpräsident Dieter Althaus, der Anfang des Jahres mit seinem schweren Skiunfall in Österreich Schlagzeilen gemacht hatte. Althaus war am Neujahrstag in der Steiermark mit der 41-jährigen Mutter eines kleinen Kindes zusammengestoßen, die bei dem Unfall starb. Der selbst schwer am Kopf verletzte Ministerpräsident wurde wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt und kehrte erst im April auf die politische Bühne zurück. Die Bildung einer Linksregierung könnte in Erfurt aber daran scheitern, dass die drittplatzierte SPD nicht bereit ist, den Spitzenkandidaten der stärkeren Linkspartei, Bodo Ramelow, zum Ministerpräsidenten zu wählen.

Lafontaines Beliebtheit zieht im Saarland
Im Saarland liegt die SPD dagegen vor der Linkspartei, die dank der Popularität ihres Spitzenkandidaten, des früheren SPD-Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine, ihr bisher bestes Ergebnis in einem westdeutschen Bundesland erzielte. SPD, Linke und Grüne könnten also zusammen CDU-Ministerpräsident Peter Müller ablösen und SPD-Spitzenmann Heiko Maas zum Regierungschef wählen.

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