Fühlen sich verfolgt
Deutsche Familie erhält Asyl in den USA
27.01.2010
Die strenggläubige Familie wollte ihre Kinder aus religiösen Gründen zu Hause unterrichten.
Weil sie ihre Kinder aus religiösen Gründen nicht auf eine Schule schicken wollen, hat eine Familie aus Deutschland in den USA politisches Asyl erhalten. Der strenggläubigen Familie Romeike aus Baden-Württemberg müsse Schutz gewährt werden, weil eines ihrer fundamentalen Grundrechte verletzt worden sei, wird die Entscheidung eines Richters im Staat Tennessee.
Beschämendes Urteil
Das sei umso bedenklicher, weil
Deutschland ein demokratisches Land sei, dessen Politik in diesem Falle
"allem widerspricht, woran wir als Amerikaner glauben", sagte Richter
Lawrence Burman demnach. "Dieses Urteil ist beschämend für Deutschland. Wir
hoffen, es wird Deutschland davon abhalten, Heimschüler weiter zu verfolgen."
Gegen "unchristliches Treiben"
Die Familie stammt aus
Bissingen an der Teck in der Nähe von Stuttgart. Uwe Romeike, selbst
Musiklehrer, hatte die drei ältesten seiner fünf Kinder im September 2006
aus der Volksschule genommen und damit gegen die deutsche Schulpflicht
verstoßen. In früheren Berichten hatte Romeike gesagt, er wolle seinen
Kindern das "unchristliche Treiben" an deutschen Schulen nicht mehr zumuten.
Seit zwei Jahren lebt die Familie in den USA.
"Menschen, die ihre Kinder zu Hause unterrichten wollen, sind eine besondere soziale Gruppe, die die deutsche Regierung zu unterdrücken versucht. Diese Familie hat eine gut begründete Furcht vor Verfolgung", zitiert der Verband der amerikanischen Heimschulen ihrer eigenen Juristen. Familienvater Romeike sagte amerikanischen Medien, er sei sehr glücklich über dieses Urteil. Seine Familie schätze die Freiheit in den USA und wolle sich in Tennessee ein neues Leben aufbauen. "Viele Menschen, vor allem andere deutsche Heimschüler, haben für uns gebetet. Diese Gebete wurden nun erhört", so Romeike.