Vor 75 Jahren
Deutschland erinnert an Machtübernahme Hitlers
29.01.2008
Am 30. Jänner 1933 hat die "deutsche Katastrophe" ihren Anfang genommen.
Der 75. Jahrestag der Machtergreifung Adolf Hitlers an diesem Mittwoch ist in Deutschland als Mahnung gewürdigt worden. Der 30. Jänner 1933 sei eine Erinnerung daran, dass die Demokratie verteidigt werden müsse. Die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, betonte in einer Erklärung: "Uns allen muss bewusst sein, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Sondern dass jeder Einzelne sie jeden Tag aufs Neue erobern und mit Leben erfüllen muss."
Knobloch: "Anti-demokratischen Tendenzen die Stirn bieten"
Die
Umwandlung der Demokratie in eine Diktatur hätte damals verhindert werden
können, unterstrich Knobloch. "Deshalb muss uns der 30. Januar eine ständige
Mahnung sein, den Anfängen zu wehren und anti-demokratischen Tendenzen aktiv
die Stirn zu bieten." Knobloch forderte, angesichts der zunehmenden
zeitlichen Distanz zu den Ereignissen die Erinnerung daran wach zu halten.
Millionen Opfer der Vernichtungspolitik
Die Sozialdemokraten
erinnerten an die Millionen Opfer der Vernichtungspolitik. SPD-Parteichef
Kurt Beck unterstrich: "Wir bleiben wachsam gegenüber allen Feinden der
Demokratie, gegenüber allen Formen von Rassismus, Menschenverachtung und
Kriegstreiberei."
Am 30. Jänner nahm "deutsche Katastrophe" ihren Anfang
Mit
dem Tag der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten am 30. Jänner 1933
habe die "deutsche Katastrophe" ihren Anfang genommen. Mit diesem Tag habe
der Weg begonnen, der zum Holocaust und zum Zweiten Weltkrieg führte. Dieser
Weg habe Millionen Opfer gefordert und Not und Elend über viele Völker
gebracht.
SPD: Erinnerung an den Widerstand
Der SPD-Vorsitzende erinnerte
an den Widerstand der Sozialdemokraten gegen die Nationalsozialisten.
Zusammen mit den Gewerkschaften hätten diese gegen die Übertragung der Macht
auf die Nationalsozialisten gekämpft, während konservative Parteien
maßgeblich an der Ernennung Hitlers zum Reichkanzler beteiligt gewesen seien.
FDP-Westerwelle: "Freiheit und Rechtsstaat gegen Anfeindung schützen"
FDP-Parteichef
Guido Westerwelle sprach von einer Mahnung, "Freiheit und Rechtsstaat gegen
jede Anfeindung und Aushöhlung zu schützen und als hohes Gut der Deutschen
zu bewahren". Die größten Verbrechen der Menschheits-Geschichte
verpflichteten jede neue Generation, wachsam und standhaft für Demokratie
und Rechtsstaat einzutreten: "Es bleibt die Aufgabe aller Bürger, durch ihr
eigenes Engagement unsere Demokratie zu stärken."