Eine Hinrichtung des irakischen Ex-Machthabers Saddam Hussein könnte unmittelbar bevorstehen. Hier die wichtigsten Stationen seines Lebens.
28. April 1937
Saddam Hussein wird in dem Dorf Al-Auja nahe
Tikrit rund 150 Kilometer nördlich von Bagdad geboren.
Oktober 1956
Saddam schließt sich einem Aufstand gegen die
pro-britischen Herrscher an und wird Mitglied der pan-arabischen, säkularen
Baath-Partei.
Oktober 1959
Ein Jahr nach dem Sturz der Monarchie beteiligt er
sich am Mordversuch am damaligen Ministerpräsidenten und flieht anschließend
ins Ausland.
Februar 1963
Saddam kehrt nach Bagdad zurück, nachdem die
Baath-Partei in einem Militärputsch die Macht übernommen hat. Neun Monate
später wird die Baath-Führung ihrerseits gestürzt, Saddam festgenommen und
inhaftiert. Noch im Gefängnis wird er zum stellvertretenden Generalsekretär
der Partei gewählt.
Juli 1968
Saddam ist an der Vorbereitung des Putsches beteiligt,
der den damaligen Präsidenten stürzt und die Baath-Partei zurück an die
Macht bringt.
März 1975
Als Vizepräsident des Revolutionären Kommandorates
(RCC) unterzeichnet er Grenzabkommen mit dem iranischen Schah, der die
Unterstützung für aufständische Kurden im Irak einstellt. Die Revolte der
Kurden bricht daraufhin zusammen.
16. Juli 1979
Saddam übernimmt die Macht, nachdem der damalige
Präsident als Vorsitzender des RCC zurücktritt.
22. September 1980
Nach Grenzkonflikten mit dem mittlerweile
islamistischen Iran zieht Saddam gegen das Nachbarland in einen Krieg, der
acht Jahre dauern wird.
16. März 1988
Die Armee greift das irakische Kurden-Dorf
Halabja mit Nervengas an. 5.000 Menschen werden innerhalb weniger Stunden
getötet.
20. August 1988
Im Krieg mit dem Iran tritt ein Waffenstillstand
offiziell in Kraft, die Übergriffe auf Kurden dauern aber an.
2. August 1990
Saddam befielt den Einmarsch in Kuwait. Der
UN-Sicherheitsrat verhängt daraufhin Sanktionen gegen den Irak.
17. Jänner 1991
US-geführte Truppen beginnen mit
Luftangriffen auf den Irak und das besetzte Kuwait den ersten Golfkrieg. Die
Kämpfe gehen am 28. Februar mit der Vertreibung irakischer Truppen aus
Kuwait zu Ende.
15. Oktober 1995
Saddam entscheidet ein Referendum für sich und
wird ohne Gegenkandidaten mit 99 Prozent der Stimmen zum Präsidenten
bestimmt.
15. Oktober 2002
Bei einem Referendum für die nächste Amtszeit
gewinnt der Präsident offiziellen Wahlergebnissen zufolge mit 100 Prozent
der Stimmen.
7. Dezember 2002
Saddam entschuldigt sich für die Invasion in
Kuwait, macht aber dennoch die Führung des Golfemirats für den Konflikt
verantwortlich. Kuwait lehnt die Entschuldigung ab.
Februar 2003
In seinem ersten Interview seit mehr als zehn Jahren
weist Saddam die Vorwürfe zurück, der Irak verfüge über verbotene Waffen
oder habe Verbindungen zu Al-Kaida.
20. März 2003
Die USA ziehen gegen den Irak in den Krieg.
9. April 2003
US-Truppen erobern das Zentrum von Bagdad. Saddams
24-jährige Herrschaft geht zu Ende.
22. Juli 2003
Das US-Militär bestätigt den Tod von Saddams Söhnen
Udai und Kusai bei Gefechten in Mossul.
14. Dezember 2003
Die USA melden die Gefangennahme Saddams.
19. Oktober 2005
Das erste Verfahren gegen Saddam wird eröffnet.
Ihm werden wegen des Massakers an Schiiten in Dujail Verbrechen gegen die
Menschlichkeit vorgeworfen. Saddam erklärt sich für nicht schuldig.
21. August 2006
Saddam verweigert zu Beginn eines zweiten
Verfahrens wegen Kriegsverbrechen an Kurden ein Plädoyer auf schuldig oder
nicht schuldig.
5. November 2006
Ein Gericht in Bagdad befindet Saddam in dem
Dujail-Verfahren für schuldig. Das Urteil lautet Tod durch den Strang.
26. Dezember 2006
Ein irakisches Berufungsgericht bestätigt den
Schuldspruch und das Todesurteil. Das Urteil soll binnen 30 Tagen
vollstreckt werden.
28. Dezember 2006
Saddam verabschiedet sich von zwei ebenfalls in
US-Haft einsitzenden Halbbrüdern und übermittelt seiner Familie Botschaften.
Laut seinem Anwalt zeigt er sich bereit, als Märtyrer zu sterben.
29. Dezember 2006
Widersprüchliche Angaben zum genauen
Hinrichtungstermin kursieren. Während Saddams Verteidiger eine baldige
Exekution andeuten und auch in US-Regierungskreisen von einem unmittelbar
bevorstehenden Vollzug - möglicherweise noch vor dem Jahreswechsel -
ausgegangen wird, weist das irakische Justizministerium dieses Szenario
zurück und erklärt, das Urteil werde frühestens am 26.1.2007 vollstreckt.