Die Junta hält die Kontrolle über alle Bereiche des öffentlichen Lebens in Burma.
Die in Burma (Myanmar) herrschende Militärjunta nennt sich seit 1998 "Staatsrat für Frieden und Entwicklung", nachdem sie die Bezeichnung "Staatsrat für die Wiederherstellung von Recht und Ordnung" (SLORC) abgelegt hatte. Sie besteht aus mindestens zwölf Generälen. Vorsitzender ist seit April 1992 Than Shwe, der den Titel "Generalissimus" führt. Der 74-Jährige gilt als Prunk liebender, abergläubischer Diktator.
Seit 1962 an der Macht
Das 450.000 Mann starke Militär ist - mit
einer Unterbrechung von wenigen Wochen im Sommer 1988 - seit dem Putsch von
General Ne Win im Jahr 1962 an der Macht. Dem Regime werden schwerste
Menschenrechtsverstöße zur Last gelegt. Folter und Zwangsarbeit sind an der
Tagesordnung. Auch für willkürliche Hinrichtungen, Drogenhandel sowie die
Unterdrückung ethnischer Minderheiten ist die Diktatur berüchtigt. Die Junta
kontrolliert sämtliche Bereiche des öffentlichen Lebens.
Than Shwes tatsächliche Machtfülle im "Staatsrat" ist ungewiss. Schon seit einiger Zeit gibt es Gerüchte über Machtkämpfe. "Nummer 2" des Regimes ist der als Vertrauensmann Pekings geltende "Hardliner" General Maung Aye (69), gefolgt von Generalstabschef Thura Shwe Man (59) und Ministerpräsident Soe Win (59).
Vorgänger nach Demokratie-Plänen abgesetzt
Soe Wins
Vorgänger als Premier, der frühere langjährige Geheimdienstchef General Khin
Nyunt, war 2004 abgesetzt und eingesperrt worden, nachdem er einen
siebenstufigen "Demokratie-Fahrplan" und Liberalisierungsmaßnahmen
angekündigt hatte. Ob der gesundheitlich angeschlagene Juntachef Than Shwe -
er soll unter Diabetes, Bluthochdruck und Herzproblemen leiden, auch von
Darmkrebs war verschiedentlich die Rede - tatsächlich noch die Armeeführung
kontrolliert, ist unklar. Angeblich hat er das Kommando über einige
Einheiten seinem Neffen General Myint Swe übertragen.