Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, oft auch als Weltsicherheitsrat bezeichnet, ist das mächtigste Organ der Vereinten Nationen.
Er setzt sich aus fünf ständigen (Permanent Members auch P5 genannt) und zehn nichtständigen Mitgliedern (Elected Members) beziehungsweise Staaten zusammen. Die fünf ständigen Mitglieder (Frankreich, Großbritannien, Russland, Vereinigte Staaten und Volksrepublik China) besitzen bei der Verabschiedung von Resolutionen (Resolutions) ein erweitertes Vetorecht und werden daher auch als Vetomächte bezeichnet.
Nichtständige Mitglieder
Zusätzlich zu den fünf ständigen
Mitgliedern gibt es auch zehn nichtständige Mitglieder bei den Vereinten
Nationen. Jedes Jahr wird die Hälfte der nichtständigen Mitglieder durch die
UN-Generalversammlung auf zwei Jahre neu gewählt. Sie werden von der
Generalversammlung bestätigt und nach regionalen Gruppen ausgesucht. So wird
darauf geachtet, dass von den zehn nichtständigen Mitgliedern drei aus
Afrika, zwei aus Asien, zwei aus Lateinamerika, eins aus Osteuropa und zwei
aus Westeuropa oder der übrigen westlichen Welt (Kanada, Australien oder
Neuseeland) kommen.
Diese nichtständigen Mitglieder treten ihr Amt jeweils zum 1. Januar eines Jahres an. Zwischen dem Ausscheiden eines Staates aus dem Sicherheitsrat und der Wiederwahl muss mindestens ein Jahr liegen – eine direkte Wiederwahl ist also ausgeschlossen. Ein nicht festgeschriebenes, aber dennoch praktiziertes Gesetz ist, dass innerhalb oben genannter Weltregionen ein rotierendes System herrscht, das allen Ländern ermöglicht, in einem festen Turnus einen Sitz im Sicherheitsrat zu haben. Der Vertreter eines jeden Sicherheitsratsmitglieds muss jederzeit im UN-Hauptquartier erreichbar sein, damit der Rat jederzeit zusammentreten kann.
Aufgaben
Nach Artikel 24 I der Charta der Vereinten Nationen
sollen ihm die Mitgliedstaaten „die Hauptverantwortung für die Wahrung des
Weltfriedens und der internationalen Sicherheit“ übertragen. Während andere
UN-Organe unmittelbar nur Empfehlungen abgeben können, kann der
Sicherheitsrat nach den Bestimmungen des Kapitels VII der Charta
Entscheidungen mit Bindungswirkung für die Mitgliedstaaten treffen -
„Maßnahmen bei Bedrohung oder Bruch des Friedens und bei
Angriffshandlungen“.
Dabei besteht eine grundsätzliche Rechtsbindung an die Normen der UN-Charta. Neben der politischen Prärogative des Sicherheitsrates zur Auslegung der tatbestandlichen Voraussetzungen des Art. 39 in concreto kann seine Praxis zur Fortbildung bestehenden Rechts führen. Nach herrschender Meinung darf sich der Sicherheitsrat mangels eigener Rechtssetzungsbefugnis dabei jedoch nicht in dezidierten Widerspruch zu den anerkannten Rechtsquellen des Völkerrechts setzen (Auslegung contra legem). Die Entscheidungen des Sicherheitsrates unterliegen allerdings keiner wirksamen Rechtskontrolle.