Irritierende Aussage

Droht Trump die Demokratie abzuschaffen?

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Bei einem Auftritt vor einer Versammlung konservativer Christen in West Palm Beach, Florida, hat Donald Trump eine Aussage gemacht, die für Aufsehen sorgte.

„Geht und wählt diesmal, es ist wichtig. In vier Jahren müsst ihr das nicht mehr tun, weil wir es so eingerichtet haben, dass ihr nicht mehr wählen müsst“, sagte der ehemalige US-Präsident und Kandidat für die Präsidentschaftswahlen 2024 vor der Gruppe Turning Point Action.

Diese Worte lösten in den sozialen Medien heftige Debatten aus. Viele sehen darin eine gefährliche Andeutung, die Demokratie abzuschaffen. Der Abgeordnete Adam Schiff schrieb auf Twitter: „Dieses Jahr steht die Demokratie auf dem Spiel. Wir müssen gegen den Autoritarismus stimmen, um sie zu schützen. Trump erinnert uns daran, dass die Alternative bedeutet, nie wieder wählen zu können.“ Ruth Ben-Ghiat, Historikerin und Expertin für Faschismus, äußerte ähnliche Bedenken: „Medien, das sollte eure Top-Story sein. Nach Jahren des Studiums von Diktaturen sage ich: Wenn Trump im November gewinnt, wird er nicht freiwillig abtreten.“

Wollte bereits 2022 Verfassung umgehen

Bereits im Dezember 2022 hatte Trump vorgeschlagen, die Verfassung zu umgehen, da er meinte, durch politischen Betrug um den Wahlsieg gebracht worden zu sein. Er sagte: „Ein Betrug in dieser Größenordnung erlaubt die Aufhebung aller Regeln, Vorschriften und Artikel, selbst derjenigen in der Verfassung.“ Im Dezember 2023 nannte er sich in einem Interview mit Fox News scherzhaft einen „Diktator für einen Tag“.

 

 

Andere Beobachter sehen Trumps Äußerungen als Ausdruck seines Narzissmus. Der US-Autor und Journalist Keith Boykin spekuliert, dass Trump damit sagen wollte, dass Wahlen nur wichtig seien, wenn er selbst kandidiert. „Ob gefährlicher Diktator oder verrückter Sektenführer – beides ist für das Präsidentenamt inakzeptabel“, so Boykins Einschätzung.

Wolle "Männer aus dem Frauensport fernhalten"

Darüber hinaus versprach Trump in seiner Rede in West Palm Beach, sich für den Schutz „unschuldigen Lebens“ im Zusammenhang mit der aktuellen Abtreibungsdebatte einzusetzen. Er sprach sich auch dafür aus, „Männer aus dem Frauensport fernzuhalten“ und „die Wahlen sicherer zu machen“, was darauf hindeutet, dass die Republikaner Maßnahmen planen, um den Bürgerstatus von Wählern auf Bundesebene zu überprüfen. Demokraten warnen jedoch, dass solche Maßnahmen bereits benachteiligte Wähler weiter ausschließen könnten.

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