Bei zwei Bombenanschlägen sind in der Nähe der pakistanischen Hauptstadt Islamabad am Dienstag mindestens 24 Menschen getötet worden.
66 weitere seien verletzt worden, teilte das Militär mit. Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen, die Behörden vermuten jedoch islamistische Extremisten hinter der Tat. Die Explosionen ereigneten sich nur wenige Minuten nacheinander in verschiedenen Vierteln der Stadt, wo auch die Militärresidenz von Armee- und Staatschef Pervez Musharraf liegt.
Bombe im Bus
Die erste Bombe explodierte in einem Bus, der durch
die Garnisonsstadt Rawalpindi in der Nähe der Hauptstadt Islamabad fuhr. Es
habe sich um einen Bus mit Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums
gehandelt, erklärte ein Militärsprecher. Der weiße 40-Sitzer-Bus sei bei dem
Anschlag völlig zerstört worden.
Bombe im Geschäftsviertel
Kurz darauf meldete die Polizei
die Explosion einer zweiten Bombe in einem Geschäftsviertel von Rawalpindi.
Sie wurde demnach auf einem Motorrad gezündet. Dabei starben mindestens fünf
Menschen.
Zerfetzte Körperteile und Blut
Der Anschlag auf den Bus
hinterließ Szenen der Verwüstung. Rettungskräfte arbeiteten am Dienstag in
der Früh fieberhaft, um Verletzte und Tote aus den Trümmern zu bergen. "Es
gab einen riesigen Knall und dann sah ich den Bus nur noch als verbeulten
Haufen", berichtete Augenzeuge Mohammad Tahir. "Überall lagen zerfetzte
Körperteile herum, überall war Blut."
Wochenlange Gewalt
Die pakistanische Armee hat in Rawalpindi ihr
Hauptquartier. Der Ort grenzt an die Hauptstadt Islamabad, deren
internationaler Flughafen in der Nachbarstadt angesiedelt ist. Pakistan ist
einer der wichtigsten Verbündeten der USA im Kampf gegen den Terrorismus und
wird seit Wochen von einer Welle religiös motivierter Gewalt heimgesucht.
Seit der gewaltsamen Erstürmung der von islamistischen Extremisten besetzten
Roten Moschee in Islamabad im Juli wurden fast täglich Anschläge auf die
Armee oder ihre Einrichtungen verübt. Die Behörden machten das
Terrornetzwerk Al Kaida für die meisten Attentate verantwortlich.