Im Osten der irakischen Hauptstadt detonierten zwei Sprengsätze. Mindestens 70 Menschen starben, 140 weitere wurden verletzt.
Bei einem verheerenden Terroranschlag vor der Bagdader Universität verübten Attentäter am Dienstag den schlimmsten Bombenanschlag in der Hauptstadt seit Wochen. Mindestens 65 Studenten und Lehrkräfte wurden bei den Explosionen am Nachmittag vor zwei Eingängen des Gebäudes getötet. Fast 140 weitere Menschen wurden nach Angaben von Sicherheitskräften verletzt, berichtete der Nachrichtensender Al-Arabiya unter Berufung auf Krankenhausärzte.
Augenzeugen sagten dem Staatssender Al-Irakiya, Terroristen hätten vor der Mustansiriya Universität in Ost-Bagdad zwei Autobomben zur Explosion gebracht. Ein Attentäter habe sich mit einem Sprengstoffgürtel inmitten der Studenten bei einem Nebeneingang in die Luft gesprengt, zu einem Zeitpunkt, als viele Studenten und Lehrkräfte die Universität im Osten Bagdads verließen und sich auf den Heimweg machen wollten. In der Umgebung wurden rund ein Dutzend Fahrzeuge völlig zerstört.
Serie von Anschlägen
Bei mehreren weiteren Anschlägen waren
in Bagdad zuvor mindestens 29 weitere Menschen getötet worden. Mindestens 15
Menschen kamen bei einem Doppelanschlag im Zentrum der Stadt ums Leben, vier
weitere starben bei einem Bombenattentat auf einen Bus. Bei einem Überfall
auf den Markt El Bonuk im Nordosten der Stadt wurden mindestens zehn
Menschen getötet, als Angreifer wahllos in die Menge schossen.
80 Tote in wenigen Stunden
Insgesamt wurden bei der
folgenschwersten Serie von Anschlägen seit Beginn dieses Jahres an diesem
Dienstag binnen weniger Stunden etwa 80 Menschen getötet. Am selben Tag
veröffentliche die UNO eine erschütternde Totenbilanz. Nach dieser Bilanz
der Vereinten Nationen kamen im Irak im vergangenen Jahr mehr als 34.400
Zivilisten gewaltsam ums Leben. Fast 36.700 seien verletzt worden, teilte
die Irak-Mission der UN (UNAMI) in Genf mit.