Der Gewalt im Irak sind am Montag wieder Dutzende Menschen zum Opfer gefallen. Tal Afar und Ramadi waren besonders betroffen.
Bei dem Selbstmordanschlag in der Stadt Tal Afar im Nordwesten des Irak sind am Montagabend mindestens 21 Menschen getötet und 17 weitere verletzt worden. Ein Attentäter habe seinen Sprengstoffgürtel inmitten einer Menschenmenge gezündet, teilte die Polizei mit. Unter den Toten seien zwei Polizisten.
Die Menschen hätten sich um Berechtigungskarten zur Ausgabe von Gasflaschen angestellt. Der Anschlag ereignete sich demnach im Zentrum der Stadt nahe der syrischen Grenze, wo Sunniten und Schiiten leben.
Selbstmordanschlag in Ramadi
Kurz davor wurden bei einem Selbstmordanschlag in der zentralirakischen Stadt Ramadi nach Polizeiangaben 13 Menschen getötet. Zehn weitere Personen seien verletzt worden, als sich der Attentäter in seinem Auto vor einer Rekrutierungsstelle der Polizei in die Luft gesprengt habe. Zum Zeitpunkt der Detonation hätten sich dort etliche Bewerber versammelt, hieß es weiter.
Zahlreiche Tote
Allein 14 Menschen kamen in der Provinz Diyala, rund 60 Kilometer nördlich von Bagdad, ums Leben, wie Sicherheitskräfte mitteilten. In der Provinzhauptstadt Baquba (Baakuba) starben vier Mitglieder einer schiitischen Familie, nachdem ihr Kleinlastwagen unter Beschuss geraten war. Fünf weitere Menschen wurden verletzt. In der Stadt Hebheb wurden zwei Schiiten getötet. Acht weitere Menschen wurden in verschiedenen Orten der Provinz bei gewalttätigen Auseinandersetzungen und Explosionen getötet, darunter drei Soldaten.
24 Leichen gefunden
In der Region um Mosul wurden vier Polizisten und vier Frauen von bewaffneten Männern niedergeschossen. In der Ortschaft Khazarja, rund 50 Kilometer südlich von Bagdad, wurden drei Menschen erschossen, drei weitere wurden verletzt. Die Bewohner waren zuvor aufgefordert worden, den Ort zu verlassen. In Basra wurde ein Offizier einer Anti-Terror-Einheit der irakischen Polizei tot aufgefunden. Darüber hinaus wurden am Montag im ganzen Land 24 Leichen gefunden, allein 14 in Bagdad, teilten Sicherheitskräfte mit.
In dem Golfstaat kommt es beinahe täglich zu Gewalt zwischen den verschiedenen Religionsgruppen sowie zu Übergriffen auf einheimische und ausländische Soldaten. Dennoch will die irakische Armee nach und nach die ausländischen Streitkräfte ablösen.
Am Montag kündigte ein Regierungssprecher an, der Irak werde in dieser Woche die Kontrolle einer zweiten von insgesamt 18 Provinzen übernehmen: Es handle sich um die Region Dhi Qar im relativ ruhigen Süden des Landes. Dort waren zuletzt italienische Soldaten unter britischem Kommando im Einsatz. Zudem wird die Regierung den Angaben nach das Kommando über die irakischen Einheiten in der nördlichen Provinz Salahiddin bekommen.