Über einen Tag lang ging nichts mehr in der neumodischen Kommunikationswelt des Teams von Barack Obama. Ein Server war defekt.
Nichts ging mehr: Ein technisches Problem hat einen ganzen Tag lang das gesamte E-Mail-System des Weißen Hauses lahmgelegt. Die Panne passierte am Montag - ausgerechnet einen Tag, nachdem das bisherige System des Übergangsteams von Barack Obama gänzlich auf neue White-House-Accounts umgestellt worden war.
Papier und Bleistift
Der "Washington Post" vom Dienstag zufolge
traf das Problem das Heer von neuen Mitarbeitern in der politischen
Schaltzentrale der Welt wie aus heiterem Himmel. Weder gingen E-Mails ein
noch konnten welche verschickt werden. Stattdessen mussten die Mitarbeiter
zu "altmodischen" Kommunikationsmitteln greifen: Statt BlackBerrys, der
handlichen Kombination aus Computer und Handy, wurden herkömmliche
Mobiltelefone oder Festnetztelefone, vereinzelt auch Papier und Bleistift
benutzt. Die Presseabteilung konnte keine der täglichen schriftlichen
Erklärungen oder Terminhinweise verschicken. Stattdessen wurden Fotokopien
an die Reporter im Presseraum des Weißen Hauses verteilt.
Der Ausfall dauerte von Montagmorgen bis zum frühen Dienstagmorgen. Schuld war nach Angaben aus dem Weißen Haus der Defekt eines veralteten Server-Teils.
Weniger Stress
"Ich habe seit fünf Jahren keinen Tag mit derart
wenig Stress erlebt", scherzte Obamas Sprecher Robert Gibbs mit Blick auf
sein stilles BlackBerry, das nach seinen Worten gut als Glasuntersetzer
dienen könne. "Wenn es nach mir ginge, kann der Präsident meinen BlackBerry
gern haben."
Der seit 20. Januar amtierende US-Präsident Obama gilt als ausgesprochener High-Tech-Fan und setzt auf eine Modernisierung des Kommunikationssystems des Weißen Hauses - sowohl im Inneren als auch im Kontakt mit der Öffentlichkeit. So hat er auch dafür gekämpft, sein geliebtes BlackBerry behalten zu können: Jetzt bekommt er eine Spezial-Version, besonders gesichert gegen mögliche Spionage.