Guadalupe Larriva, die erst neun Tage im Amt war, kam bei der Kollision von zwei Helikoptern ums Leben.
Die neue Verteidigungsministerin Ecuadors, Guadalupe Larriva, ist nach nur neun Tagen im Amt bei einem Hubschrauber-Absturz ums Leben gekommen. Der Unfall geschah nach amtlichen Angaben am späten Mittwochabend (Ortszeit) in der Nähe der ecuadorianischen Küstenstadt Manta, als zwei Militär-Hubschrauber in der Luft zusammenstießen. Unter den Todesopfern seien außerdem Larrivas 17-jährige Tochter Claudia und fünf ranghohe Offiziere, hieß es. Die Regierung in Quito kündigte unterdessen eine eingehende Untersuchung an. Der Unfall habe sich unter nicht normalen Umständen ereignet.
Populäres Regierungsmitglied
Die 50 Jahre alte Sozialistin
Larriva war die Zivilperson und auch die erste Frau an der Spitze des
Verteidigungsressorts in der Geschichte des Andenlandes. Zuvor war sie
Universitätsprofessorin für Geographie und Abgeordnete im Parlament in Quito
gewesen und hatte weder berufliche noch politische Erfahrung im
Militärbereich. Sie zählte zu den populärsten Mitgliedern der
ecuadorianischen Regierung.
In ihrem letzten TV-Interview hatte Larriva erst am Mittwoch gesagt, sie sei als Ministerin von den Militärs gut aufgenommen worden. Zuvor hatte sie angekündigt, für eine stärkere politische Kontrolle der Armee sorgen zu wollen. Das Militär spielte eine entscheidende Rolle beim Sturz der drei Vorgänger von Staatspräsident Rafael Correa, als es ihnen angesichts von Straßenprotesten die Unterstützung entzog.
Explosion nach Kollision
Der TV-Sender Canal Uno berichtete unter
Berufung auf Augenzeugen, die zwei Maschinen seien gegen 20 Uhr Ortszeit
kurz nach dem Start in der Luft zusammengestoßen und sofort explodiert. Es
seien an der Unfallstelle etwa 390 Kilometer westlich der Hauptstadt Quito
mehrere verstümmelte und verbrannte Leichen gesichtet worden. Das Militär
habe aber lediglich den Bergungs- und Ärzteteams den Zugang zum Unfallort
gestattet.
"Das ist überhaupt nicht normal, dass zwei Militär-Hubschrauber zusammen und so nah beieinander fliegen, noch dazu nachts", meinte Innenminister Gustavo Larrea. Staatspräsident Correa erklärte derweil, er wolle bei befreundeten Ländern im Ausland Unterstützung bei den Ermittlungen anfordern, "damit alles zweifelsfrei geklärt wird". Die US-Armee schickte bereits an einer ecuadorianischen Basis stationierte Feuerwehrleute zum Unfallort.