Aufregung unter den regierungskritischen Demonstranten am Inlandsflughafen von Bangkok. Ein Sprengsatz explodierte, eine Person starb.
Bei der Explosion einer Bombe in der thailändischen Hauptstadt Bangkok ist Medienberichten zufolge ein Mensch ums Leben gekommen. Der Sprengsatz war nach Angaben der Rettungskräfte am Dienstag kurz nach Mitternacht (Ortszeit) auf dem von Demonstranten besetzt gehaltenen Inlandsflughafen Don Mueang hochgegangen. Wie die Zeitung "Nation" unter Berufung auf Krankenhausangaben auf ihrer Internetseite berichtete, wurden dabei 20 weitere Regierungsgegner verletzt.
Am besetzten Flughafen von Bangkok sind in der Nacht zu Montag nach fünf Tagen erstmals wieder Maschinen gestartet - allerdings leer. Die Regierungsgegner, die die Terminals belagern, erlaubten Fluggesellschaften, ihre Maschinen abzuholen und zu anderen Flughäfen zu bringen, damit zehntausende gestrandete Besucher aus Thailand abreisen können.
Foto: (c) Reuters
Cobra schützt jetzt Österreicher Die "Cobra"-Angehörigen sollen sich zunächst einen Überblick verschaffen und Möglichkeiten erkunden, wie sie den Österreichern gemeinsam mit der Botschaft in Thailand helfen können. Dabei geht es nicht zuletzt um Unterstützung ausreisewilliger Personen. Ob die Polizisten in Bangkok stationiert sind oder in Utaphao, von wo derzeit Personen ausgeflogen werden, ist noch offen. Derzeit sollen schätzungsweise 600 Österreicher in Thailand festsitzen. |
Lage an Flughäfen unübersichtlich
Durch die Besetzung
des Flughafens durch Anhänger der außerparlamentarischen Opposition
PAD waren vergangenen Dienstag 88 Maschinen auf dem Flughafengelände
gestrandet, berichtete die Zeitung "Nation". Thai Airways brachte
die ersten Maschinen in der Nacht zum Militärflughafen U-Tapao sowie nach
Chiang Mai und Phuket. Nach dem Bericht der Zeitung sitzen inzwischen
160.000 Besucher und Thailänder fest, deren Flüge aus Bangkok storniert
werden mussten. Ein Ende des politischen Machtkampfs zwischen Regierung und
PAD ist unterdessen nicht in Sicht.
Opposition kündigt Rückzug an
Die Regierungsgegner in
Thailand von der oppositionellen "Volksallianz für Demokratie"
(PAD) sind offenbar nunmehr bereit, den seit mehr als drei Monaten
umzingelten Amtssitz des Ministerpräsidenten Somchai Wongsawat in der
Hauptstadt Bangkok zu räumen und sich in die von ihnen besetzten Flughäfen
zurückzuziehen. Das sagte einer der Führer der Protestbewegung, der
pensionierte General Chamlong Srimuang, am Montag. Die Belagerung des
Regierungssitzes sei zu gefährlich geworden, sagte er. Somchai hält sich in
der Stadt Chiang Mai im Norden auf.
50 Menschen verletzt - 250.000 sitzen fest
Der Ex-General rief
die Demonstranten auf, ihre Gesinnungsgenossen zu unterstützen, die seit
vergangener Woche den internationalen und den Inlands-Flughafen der
thailändischen Hauptstadt besetzt halten. Am Wochenende wurden bei
Anschlägen auf Regierungsgegner in Bangkok und einer Gegendemonstration von
Regierungsanhängern mehr als 50 Menschen verletzt. Mehr als 250.000
Touristen und Geschäftsreisende sitzen in dem südostasiatischen Land fest.
Die von dem Pressemagnaten Sondhi Limthongkul gegründete PAD will den Rücktritt Somchais erzwingen, in dem sie nur eine Marionette seines Schwagers, des 2006 vom Militär gestürzten und exilierten Thaksin Shinawatra sieht, dem massive Korruption zur Last gelegt wird. Die PAD wird von den konservativen Eliten des Königreichs getragen, während die regierende "Partei der Volksmacht" (PPP) - Nachfolgeorganisation der aufgelösten Partei "Thai Rak Thai" (TRT) ("Thais lieben Thais") von Thaksin - von der armen Landbevölkerung unterstützt wird.
Verfassungsgericht entscheidet am Dienstag
Am Dienstag soll das
Verfassungsgericht über ein Verbot der PPP entscheiden. Gegen die
Regierungspartei läuft ein Verfahren wegen Wahlbetrugs und Stimmenkaufs bei
dem Urnengang vom Dezember 2007. Der Regierungschef müsste im Fall der
höchstgerichtlich angeordneten Auflösung seiner Partei umgehend
zurücktreten. Armeechef General Anupong Paochinda hatte bisher ablehnend auf
Forderungen nach einem Militärputsch reagiert und die Regierung gleichzeitig
aufgefordert, unverzüglich Neuwahlen herbeizuführen, was Somchai ablehnt.