Bei dem Angriff an der Grenze zu Afghanistan wurden drei Kinder und zwei Frauen getötet. Kritik kommt aus Deutschland.
Bei einem Raketenangriff in Pakistans Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan sind nach pakistanischen Angaben erneut fünf Zivilisten getötet worden. Mutmaßliche US-Drohnen hätten am Freitag im Nordwesten Pakistans drei Raketen abgeworfen und damit zwei Häuser im Dorf Goorweck Baipali im Bezirk Nord-Waziristan getroffen.
Fünf Tote
Drei Kinder und zwei Kinder sind dabei ums Leben
gekommen. Über die bei dem Angriff eingesetzten Drohnen verfügt den Angaben
zufolge nur die im benachbarten Afghanistan stationierte US-Armee.
Immer wieder Angriffe
Nach pakistanischen Angaben wurden die
Stammesgebiete, die dem Terror-Netzwerk Al-Kaida und den radikalislamischen
Taliban als Rückzugsraum dienen, immer wieder von den US-Truppen aus
Afghanistan beschossen. Zuletzt hatte die Regierung in Islamabad den USA
vorgeworfen, internationale Truppen aus Afghanistan hätten am Mittwoch bei
einem grenzüberschreitenden Einsatz im Stammesbezirk Süd-Waziristan 15
Menschen, darunter Frauen und Kinder, getötet.
Keine Stellungnahme
Es war das erste Mal, dass pakistanische
Behörden in Afghanistan stationierte internationale Truppen für einen
direkten Angriff auf ihrem Gebiet verantwortlich machten. Die USA nahmen zu
den Vorwürfen keine Stellung.
Kritik aus Deutschland
Deutschlands Verteidigungsminister Franz
Josef Jung rief unterdessen die USA zum Stopp der Angriffe auf Extremisten
in Pakistan auf. "Hier ist die territoriale Integrität Pakistans zu
respektieren", sagte Jung am Freitag bei einem Besuch in der Hauptstadt
Islamabad. Er werde sich dafür einsetzen, dass solche Vorstöße in Zukunft
ausblieben.
Pakistans Regierungschef Yousaf Raza Gilani kündigte den Einsatz biometrischer Mittel und von Fingerabdruckkontrollen an.