Im Himalaya-Königreich Bhutan haben Parlament und König die erste Verfassung des Landes abgesegnet.
Damit ist der Wandel von einer absoluten Monarchie zu einer parlamentarischen Demokratie mit einer konstitutionellen Monarchie formell vollzogen. In einer live im Fernsehen übertragenen Zeremonie unterzeichnete der 27-jährige König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck am Freitag das erste Exemplar der Verfassung, die in den vergangenen sieben Jahren ausgearbeitet wurde.
Recht auf Religions- und Meinungsfreiheit
Darin ist unter anderem
festgehalten, dass die Regierung das sogenannte "Bruttosozialglück", das
heißt die Zufriedenheit der Bürger, maximieren muss. Auch das Recht auf
Meinungs- und Religionsfreiheit wird garantiert. Zugleich wird der
Buddhismus als "geistiges Erbe" Bhutans in der Verfassung verankert.
Ein Jahrhundert unter König-Regentschaft
Bhutan zählt
650.000 Einwohner und ist mit seinen 47.000 Quadratkilometern etwa so groß
wie Niedersachsen. Das zwischen China und Indien liegende Land wird seit
einem Jahrhundert von Königen regiert. Die meisten Bhutaner waren daher
alles andere als begeistert, als der vierte König, Jigme Singye Wangchuck,
die Einführung der Demokratie ankündigte, ehe er vor zwei Jahren zugunsten
seines Sohnes abdankte. Im März fanden die ersten freien Wahlen in dem Land
statt.