Die baskische Untergrundorganisation ETA hat den Spaniern mit weiterem Terror gedroht. Die Separatisten wollen so lange Anschläge verüben, bis sie die Unabhängigkeit des Baskenlands erzwungen haben.
Dies geht aus einem Strategie-Papier hervor, das die ETA-Führung nach Angaben des spanischen Fernsehens TVE auf geheimen Treffen verabschiedet hat. Wie der staatliche Sender am Mittwoch berichtete, sprach sich die große Mehrheit der ETA-Mitglieder für eine "harte Linie" aus.
"Erst wenn die Initiative zur Schaffung einer (baskischen) Nation ihr Ziel erreicht hat, wird die ETA die Waffen niederlegen", heißt es in dem Papier. Die Organisation stellte in Aussicht, von Zeit zu Zeit "Feuerpausen" einzulegen, die auf das Baskenland beschränkt und auf sechs Monate befristet sein sollen. Damit solle verhindert werden, dass in der baskischen Bevölkerung die Abneigung gegen die ETA zunehme. "Der bewaffnete Kampf wird dem Niveau angepasst werden, das vom Volk verlangt wird", heißt es in dem Strategiepapier.
Neuer Zusammenschluss
Die Terrororganisation kündigte ferner die
Gründung eines neuen politischen Zusammenschlusses an, der unter der
Kontrolle der ETA stehen soll. Die Separatisten hatten kürzlich Schwächen
eingeräumt und einen "Prozess des Nachdenkens und der Beratungen" zur
Ausarbeitung einer neuen Strategie eingeleitet. Die spanische und
französische Polizei hatte in den vergangenen Monaten eine Reihe von
ETA-Führern festgenommen und damit die Schlagkraft der Organisation
erheblich dezimiert. Seit 1968 waren bei Anschlägen der ETA über 800
Menschen getötet worden.