Terror
ETA-Verdächtige nach Polizistenmord festgenommen
05.12.2007
Laut einem Radio-Bericht haben zwei Mitglieder der Terrororganisation ETA den Mord an zwei Polizisten am Samstag in Südwestfrankreich gestanden.
Die am Mittwoch nach einer Großfahndung festgenommenen mutmaßlichen Mitglieder der baskischen Terror-Organisation ETA waren nach Erkenntnissen der französischen Behörden an den tödlichen Schüssen auf zwei spanische Polizisten in Südfrankreich beteiligt. "Ein Bündel an Beweisen erlaubt diesen Schluss", teilte das Pariser Innenministerium am Donnerstag mit. Es berief sich dabei unter anderem auf "körperliche Ähnlichkeiten" und DNA-Spuren. Allerdings hat das Paar entgegen anderslautenden Medienberichten die Tat bisher nicht gestanden.
Nach Großfahndung verhaftet
Der Mann und die Frau waren am
Mittwoch im Süden Frankreichs nach einer Großfahndung beim Verlassen ihres
Hotels verhaftet worden. Der Radiosender Cadena Ser berichtete, die Frau sei
2006 wegen Verwicklung in eine terroristische Vereinigung verurteilt worden.
Der zweite Verdächtige werde wegen Terrorverdachts gesucht.
Zwei spanische Polizisten ermordet
Drei mutmaßliche
ETA-Mitglieder hatten am vergangenen Samstag in Capbreton an der
Atlantikküste auf zwei spanische Polizisten geschossen, von denen einer
sofort tot war. Der zweite lag vier Tage im Koma und erlag am Mittwoch
seinen schweren Verletzungen. Die Polizisten waren bei einem Routine-Einsatz
mit französischen Kollegen zufällig auf die ETA-Verdächtigen gestoßen. Ein
dritter Verdächtiger befindet sich noch auf der Flucht und wird weiter
gesucht.
Nach Angaben aus Ermittlerkreisen wurde das Paar am Donnerstag weiter im südfranzösischen Montpellier verhört. Der Polizistenmord hatte in Spanien große Betroffenheit ausgelöst; Tausende gingen seitdem auf die Straße, um gegen die ETA zu demonstrieren.
Großdemonstration gegen ETA
In der spanischen Hauptstadt
haben am Dienstagabend mehrere tausend Menschen gegen die Tötung eines
Mitglieds der Guardia Civil durch mutmaßliche ETA-Mitglieder protestiert.
Erstmals seit März 2004, als der sozialistische Regierungschef José Luis
Rodríguez Zapatero sein Amt antrat, beteiligten sich alle großen Parteien
sowie die Unternehmerverbände und Gewerkschaften an einer gemeinsamen
Großkundgebung gegen die baskische Untergrundorganisation. Die
Demonstration, an der sich Anhänger und Gegner von Zapatero beteiligten,
stand unter dem Motto "Für die Freiheit - für die Niederlage von ETA!".
Rücktritt von Zapatero gefordert
Zapatero-Gegner forderten
während der Kundgebung in Madrid lautstark den Rücktritt der Regierung. Sie
warfen Zapatero vor, zu lange an Friedensverhandlungen mit der baskischen
Untergrundbewegung festgehalten zu haben. Unterstützer der Sozialisten
versuchten die Sprechchöre der Zapatero-Gegner mit Parolen wie "Zapatero,
Du bist nicht allein" und "Alle vereint gegen den Terrorismus"
zu übertönen.