EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn hat am Donnerstag die Meinung geäußert, dass Kroatien bis 2010 der Union beitreten könnte.
"Laut dem Zeitplan soll Kroatien, falls es alle Bedingungen erfüllt, bis Ende dieses Jahrzehnts der EU beitreten", sagte Rehn nach einer Sitzung der kroatischen Regierung am Donnerstag.
Der EU-Erweiterungskommissar ist am Donnerstag zu einem zweitägigen Besuch nach Kroatien gekommen. Rehn sagte, dass das Jahr 2007 sehr wichtig für Kroatien werden wird. "Das Tempo der Reformen soll fortgesetzt werden, obwohl Wahljahr ist", so Rehn. Rehn erklärte, dass die Europäische Kommission in dem Bericht, der am 8. November veröffentlicht worden war, festgestellt habe, welche Fortschritte Kroatien bei den Reformen erreicht habe.
Justizreform vorantreiben
"Der Bericht hat aber auch einige Probleme definiert, die gelöst werden sollen", so Rehn. Seinen Worten nach liegt der Schlüssel für den Fortschritt der Beitrittsverhandlungen in Händen der kroatischen Regierung, des Parlaments und der NGOs. Der EU-Erweiterungskommissar erinnerte daran, dass die Justizreform und die Reform der öffentlichen Dienste vorangetrieben werden sollten. Das habe die Europäische Kommission bei den Beitrittsverhandlungen mit Rumänien und Bulgarien gelernt.
Objektiver EU-Bericht
Der kroatische Ministerpräsident Ivo Sanader stimmte mit Rehn überein, dass der EU-Bericht Bereiche zeige, wo der Fortschritt erkennbar sei, "aber auch Bereiche, wo es noch viel zu tun gibt." "Der Bericht der EU ist objektiv und ausgeglichen", sagte Sanader (Kroatische Demokratische Gemeinschaft/HDZ). Sanader zeigte sich mit Rehn einer Meinung, dass der Kampf gegen die Korruption und die Reform der öffentlichen Dienste eine permanente Aufgabe der kroatischen Behörden sei.
Nach dem Gespräch mit Sanader traf Rehn auch den kroatischen Präsident Stjepan Mesic und Parlamentspräsident Vladimir Seks. Während seines zweitägigen Besuchs wird der EU-Erweiterungskommissar neben der Hauptstadt Zagreb auch die ostkroatischen Städte Osijek und Vukovar besuchen.