Nach dem Börsen-Crash werden Auswirkungen auf stabile Konjuktur in der Euro-Zone befürchtet.
Die Euro-Finanzminister sind besorgt über die Folgen einer US-Rezession für die europäische Wirtschaft. Die Lage in den Vereinigten Staaten verschlechtere sich weiterhin, sagte der Chef der Eurogruppe, Luxemburgs Regierungschef und Finanzminister Jean-Claude Juncker nach dem Treffen der Minister am Montag in Brüssel.
US-Rezession nicht mehr auszuschließen
"Wir hatten in den
letzten Monaten nicht mit einer Rezession in den USA gerechnet - aber jetzt
kann man das nicht mehr völlig ausschließen." Wenn die amerikanische
Wirtschaft schrumpfen sollte, würde sich dies auch auf die noch immer
stabile Konjunktur in der Euro-Zone auswirken.
Folgen der Immo-Krise
Die US-Wirtschaft kämpft derzeit mit den
Folgen der Krise am Immobilienmarkt, die zu Milliarden hohen Verlusten bei
den Banken und einem Rückgang des Konsums geführt hat. Die US-Regierung
kündigte am Freitag ein Konjunkturpaket im Volumen von bis zu 150 Milliarden
Dollar an, um eine Rezession zu verhindern. Die US-Notenbank senkte seit
September schon drei Mal den Leitzins auf zuletzt 4,25 Prozent.
Solide europäische Fundamentaldaten
In Europa sieht die Lage
nach Worten Junckers aber besser aus. "Im Vergleich zu den Vereinigten
Staaten von Amerika sind die europäischen Fundamentaldaten sehr solide",
sagte er. Die Folgen der Konjunkturschwäche in den USA für den Euro-Raum
hielten sich deshalb bisher in Grenzen. So werde das Wachstum in der
Euro-Zone in diesem Jahr etwas niedriger ausfallen als bisher angenommen.
Ein Konjunkturprogramm planten die Finanzminister deshalb nicht.