12 Tote

Explosion in iranischer Moschee war Unfall

12.04.2008

Bei einer Explosion in einer iranischen Moschee sind zwölf Menschen getötet und rund 200 weitere worden. Behörden gehen von einem Unfall aus.

Zur Vollversion des Artikels
© sxc
Zur Vollversion des Artikels

Bei einer Sprengstoffexplosion in einer Moschee sind im Süden des Iran am Samstag zwölf Menschen getötet worden. Über 200 weitere wurden nach Angaben der Polizei bei der Explosion in Shiraz in der Provinz Fars verletzt. Mehr als 20 von ihnen befanden sich am Sonntag noch in kritischem Zustand. Die iranischen Behörden gehen nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA von einem Unfall aus. Es habe sich nicht um einen Anschlag gehandelt, hieß es.

Zuvor hatte ein vor Ort verantwortlicher Polizeioffizier der Agentur FARS berichtet, in der Moschee habe kürzlich eine Militärausstellung stattgefunden. Möglicherweise sei die ausgestellte Munition nicht vollständig wieder abtransportiert worden. Laut Innenministerium dauerten die Untersuchungen an.

Explosion bei verbotener Predigt
Laut einem Bericht der halbamtlichen Nachrichtenagentur Fars ereignete sich die Detonation, als ein Geistlicher gegen Wahhabiten, die einer radikalen Richtung des sunnitischen Islams anhängen, und die verbotene Glaubensrichtung der Bahai predigte. Die Wucht der Explosion erschütterte Häuser in mehr als einem Kilometer Entfernung. Die Öffentlichkeit wurde zu Blutspenden aufgerufen, alle Krankenschwestern der Stadt wurden zum Dienst gerufen.

Fars berichtete am Samstag unter Berufung auf einen Polizeisprecher, eine selbst gebaute Bombe habe die Explosion verursacht. Ethnisch und religiös motivierte Unruhen waren im Iran in den vergangenen Jahren Auslöser einiger Anschläge, in Schiraz kam es aber nicht zu Bombenattentaten.

Im Südosten des Landes wurden im Februar 2007 elf Mitglieder der Revolutionsgarde bei einem Anschlag getötet. Die militante sunnitische Gruppierung Jundallah bekannte sich zu der Tat. Für Anschläge in der westiranischen Stadt Ahvas nahe der Grenze zum Irak, bei denen 2006 neun Menschen ums Leben kamen, wurden militante arabische Sunniten verantwortlich gemacht.

Schiraz, 900 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran gelegen, ist ein beliebtes Ziel ausländischer Touristen. In der Nähe befinden sich die Ruinen des antiken Persepolis.

Zur Vollversion des Artikels