Vorheriger Anruf warnte vor dem Sprengsatz.
Vor dem Parlament in Athen ist am Samstag ein Sprengsatz explodiert. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Demnach gab es 17 Minuten vor der Detonation einen Warnanruf bei einer griechischen Tageszeitung, so dass Beamte das Gelände rechtzeitig absperren konnten. Die Bombe war laut Polizei in einem Mülleimer beim Grabmal des Unbekannten Soldaten deponiert. Zum Zeitpunkt des Anschlags fand im Parlamentsgebäude ein Treffen von Abgeordneten der regierenden Sozialisten (PASOK) mit dem Innenminister statt.
Linke unter Verdacht
Zu der Tat bekannte sich vorerst niemand.
Linksextremistische Gruppen haben in Griechenland schon häufig Sprengsätze
gelegt. Damit wurden vor allem Banken, Geschäftshäuser und Regierungsgebäude
angegriffen. Die Anschläge erfolgten jedoch meistens in der Nacht, oder es
gab vorherige Warnungen, so dass nur selten Menschen zu Schaden kamen.
Die Regierung erklärte nach dem Anschlag am Samstag, es werde keine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen vor dem Parlament im Stadtzentrum geben. "Die Botschaft ist sehr einfach: Die Demokratie lässt sich nicht terrorisieren", sagte Ministerpräsident Giorgos Papandreou am Abend zu Journalisten vor dem Parlamentsgebäude.
Und der Minister für Zivilschutz, Michalis Chrisochoidis, erklärte, das Parlamentsgelände werde für alle zugänglich bleiben. "Sie (die Täter) werden uns nicht dazu zwingen, das Stadtzentrum eine eine militarisierte Zone zu verwandeln. Athen ist eine sichere Stadt."