Laut der FARC konnte Betancourt nur deshalb befreit werden, weil zwei ihrer Wächter Verrat begingen.
Die kolumbianische Guerilla-Organisation FARC hat den Verrat durch zwei ihrer Männer als Grund für die spektakuläre Geiselbefreiung der Franko-Kolumbianerin Ingrid Betancourt und 14 weiteren Verschleppten genannt.
In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung des Generalstabs der Rebellen hieß es: "Die Flucht der 15 Kriegsgefangenen am 2. Juli war die direkte Folge des verächtlichen Verhaltens von César und Enrique, die ihr revolutionäres Versprechen und das in sie gesetzte Vertrauen verraten haben." "César" und "Enrique" waren die persönlichen Bewacher der prominenten Geisel Betancourt. Sie wurden bei der Befreiungsaktion angeblich überwältigt.
Umstrittene Umstände
Die Umstände der Befreiung sind aber
weiterhin umstritten. Die kolumbianischen Streitkräfte sprechen von einer
äußerst geschickt eingefädelten Täuschung, die es ermöglichte, Betancourt
und die anderen aus dem Dschungel auszufliegen. Berichte, die Verschleppten
seien mit einem umfangreichen Lösegeld freigekauft worden, wiesen die
Militärs zurück. Betancourt war nach mehr als sechsjähriger Geiselhaft
befreit worden und hielt sich am Wochenende noch im französischen
Wallfahrtsort Lourdes auf.