Die dänische Polizei soll ohne jeglichen Anlass zu prügeln begonnen haben.
Die knapp tausend in Kopenhagen festgenommenen Klima-Demonstranten sind fast alle wieder frei. Von 968 Betroffenen werden nur noch 13 in Arrest gehalten. Lediglich gegen drei gibt es konkrete Verdachtsmomente auf Straftaten.
Auch 4 Österreicher waren angehalten worden.
Vorbeugend festgenommen
An der Demonstration zum Klimagipfel
hatten sich bis zu 100.000 Menschen beteiligt. Die Polizei bestätigte, dass
sie so gut wie alle fast tausend Festnahmen "vorbeugend"
durchgeführt habe, weil die Betroffenen sich in der Nähe einer kleinen
Gruppe gewaltbereiter Demonstranten aufhielten.
Brutale Behandlung
Ein Polizeisprecher entschuldigte sich
öffentlich, weil die Festgenommenen bis zu vier Stunden gefesselt und bei
Frost auf Asphalt sitzen mussten, ehe sie in einen Massen-Arrest
transportiert wurden. Sprecher der Demonstranten kritisierten das
beispiellos harte Vorgehen der Polizei als "grundlose Kriminalisierung
unschuldiger Menschen".
Wahllos Leute herausgefischt
Einer der österreichischen
Teilnehmer der Proteste, Hermann Dworczak vom österreichischen Sozialforum
(ASF), berichtete von einer "gezielten Polizeiprovokation". Etwa
eine Stunde nach Beginn der Demonstration seien etwa zehn Einsatzfahrzeuge "ohne
jeglichen Anlass" vorgefahren, "Spezialeinheiten begannen zu
prügeln und wahllos Leute herauszufischen", teilte Dworczak mit.
Der Demo-Zug habe sich aber nicht beirren lassen und habe sich über Nebenstraßen wieder in Bewegung gesetzt. Auch vier Österreicher waren bei der Demonstration vorübergehend festgenommen worden.