Razzia
FBI erschießt Islamistenführer
29.10.2009
Bei einer Razzia in Michigan wurde Luqman Abdullah getötet.
Bei einer Razzia gegen eine radikale Islamistengruppe in Dearborn westlich von Detroit im US-Staat Michigan haben Beamte des FBI deren Anführer erschossen. Außerdem wurden bei dem Einsatz zwischen sieben und zehn Mitglieder der Gruppe gefasst. Sie stehen unter dem Verdacht der Organisierten Kriminalität. Der 53-jährige Luqman Abdullah wurde erschossen, nachdem er das Feuer auf die Beamten eröffnet hatte. Er habe sich seiner Festnahme widersetzt, sagte FBI-Sprecherin Sandra Berchtold.
Islamistenführer zückte Waffe
Das FBI hatte nach
eigenen Angaben "spezielle Sicherheitsvorkehrungen" für die Festnahmen der
als gewaltbereit bekannten Islamisten in einer Lagerhalle getroffen.
Abdullah habe jedoch Widerstand geleistet und eine Waffe gezogen. Die
Beamten erwiderten das Feuer und töteten ihn. Bei dem Schusswechsel sei
ansonsten niemand verletzt worden, sagte die Sprecherin. Drei Männer waren
den Angaben zufolge auf der Flucht.
Illegaler Besitz von Schusswaffen
Abdullah wurde unter anderem
der illegale Besitz und Verkauf von Schusswaffen vorgeworfen. Er war von den
Ermittlern bereits seit Jahren beobachtet worden. In einer Anklageschrift
wurde er als "ranghoher Führer einer landesweit operierenden,
fundamentalistischen Sunniten-Gruppe" beschrieben. Diese bestand demnach
hauptsächlich aus Afro-Amerikanern, die im Gefängnis zum Islam konvertiert
waren.
Abdullah predigte heiligen Krieg
Nach von FBI-Informanten
zusammengetragenen Mitschnitten und Aussagen predigte der 53-Jährige in
einer Moschee den heiligen Krieg. In der Gemeinde Masjid al-Haqq wurden
demnach auch Kinder in Kampfkünsten ausgebildet, im Keller des Gebäudes
wurden Belege für die Existenz eines Schießstandes gefunden. Die Gemeinde
wurde Anfang des Jahres wegen ausstehender Steuerzahlungen geschlossen.
"Gib ihnen die Kugel"
Abdullah hegte nach Angaben der
Ermittler großen Hass auf Polizisten und rief seine Anhänger zur Gewalt
gegen Ordnungskräfte auf. In einer Predigt rief er den Angaben zufolge: "Gib
ihnen die Kugel." Den Ermittlungen zufolge strebte er die Errichtung eines
islamischen Gottesstaates auf dem Gebiet der USA an. Dessen geistlicher
Herrscher sollte Jamil Abdullah al-Amin werden, ein ehemaliges Mitglied der
afro-amerikanischen Black-Panther-Bewegung. Amin sitzt derzeit eine
Gefängnisstrafe ab, weil er zwei Polizisten erschoss.
Der Anklage zufolge nutzte Abdullah seine islamistischen Hasspredigten vor allem auch, um die Mitglieder seiner Gemeinde zu kriminellen Taten zu bewegen, wie den Diebstahl von Fernsehern, Autos, Waffen und Pelzen. Außerdem legten seine Anhänger Hausbrände, um die Versicherung zu kassieren. Die Festgenommenen müssen sich laut FBI wegen Betrugs, Verschwörung, Hehlerei und illegalem Waffenbesitz verantworten.