Vor der Wahl
Fernseh-Debatte in D abgesagt
16.09.2009
Merkel und Steinmeier hatten angekündigt auf eine Teilnahme zu verzichten.
Vor der Wahl in Deutschland wird es voraussichtlich keine Fernsehdebatte aller Spitzenkandidaten geben. Das ZDF sagte seine für diesen Donnerstag (20.15 Uhr) vorgesehene "Berliner Runde" ab. Als Grund gab der Sender am Mittwoch an, dass nach der Absage von CDU-Kanzlerin Angela Merkel auch SPD-Kandidat Frank-Walter Steinmeier seinen Verzicht erklärt habe. Die Unions-Parteien wollten statt Merkel den niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff entsenden, Steinmeier sollte daraufhin durch Finanzminister Peer Steinbrück ersetzt werden.
Berliner Runde
"Neben dem TV-Duell zwischen Kanzlerin und
Herausforderer ist die Berliner Runde aller Spitzenkandidaten für mich das
wichtigste Diskussionsformat vor den Bundestagswahlen", sagte
ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. "Die Verweigerung von Kanzlerin und
Kanzlerkandidat beschädigt die demokratische Kultur."
Sinn und Zweck der 90-minütigen Diskussionssendung sei es gewesen, die Vertreter der Parteien über die Politik der zurückliegenden vier Jahre und ihre Zukunftsvorstellungen zu befragen. Die Diskussion zwischen allen Spitzenkandidaten sollte dem Zuschauer "ein umfassendes Bild über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Parteien" bieten.
Absagen
Seit März dieses Jahres hatte das ZDF eigenen Angaben
zufolge versucht, die Bundeskanzlerin durch mehrere Terminvorschläge für die
"Berliner Runde" zu gewinnen - ohne Erfolg. Überraschend habe am Mittwoch
auch Steinmeier seine Teilnahme abgesagt. Damit sei der "Berliner Runde"
ihre programmliche Grundlage entzogen, sagte Brender.