Durch den neuen US-Präsidenten könnte es zu einer Annäherung zwischen den USA und Kuba kommen, auch Sanktionen könnten gelockert werden.
Kuba ist nach den Worten seines früheren Staatschefs Fidel Castro bereit, ein neues Kapitel in den Beziehungen zu den USA aufschlagen. Mit dem neuen US-Präsidenten Barack Obama könnten jederzeit Gespräche stattfinden, schrieb der erkrankte Revolutionsführer in einem Beitrag für die kubanischen Staatsmedien. Obama solle dabei aber nicht vergessen, dass die Strategie von Zuckerrohr und Peitsche mit der kubanischen Bevölkerung nicht aufgehen werde. Die souveränen Rechte der Kubaner seien nicht verhandelbar.
Obama spricht sich für Gespräche mit Kuba aus
Obama
übernimmt das US-Präsidentenamt am 20. Jänner. Im Wahlkampf hatte er sich
wiederholt für direkte Gespräche mit der kubanischen Führung ausgesprochen
und auch die Lockerung einiger Sanktionen in Aussicht gestellt. So sollen
unter anderem die Reisebeschränkungen für in den USA lebende Kubaner, die
ihre Familien auf der Insel besuchen wollen, erleichtert werden. Das seit
mehr als vier Jahrzehnten bestehende Handelsembargo solle aber als
Druckmittel für einen politischen Wandel in Kuba zunächst nicht angetastet
werden.
Auch Castros Bruder signalisiert Dialog-Bereitschaft
Castro
überlebte in den 49 Jahren seiner Herrschaft eine vom US-Geheimdienst CIA
gesteuerte Invasion in der Schweinebucht, mehrere Anschlagsversuche, das
längste Handelsembargo der USA und den Kollaps der Sowjetunion, die ihren
westlichsten Verbündeten drei Jahrzehnte lang von Waffen bis zu Erdöl und
Butter mit allem Nötigen versorgte.
Castros Bruder und Amtsnachfolger Raul hatte zuletzt ebenfalls die Bereitschaft für einen Dialog mit den USA signalisiert. Als Ort für ein Treffen mit Obama schlug Raul Castro das US-Gefangenenlager Guantanamo vor, das auf der Insel liegt und von der Regierung als Verletzung der kubanischen Souveränität angesehen wird.