Krisensitzung
Finanzcrash auch Thema beim Treffen von Davos
23.01.2008
Das Treffen steht unter dem Motto "Die Kraft gemeinschaftlicher Innovationen". Noch nie haben so viele Unternehmen teilgenommen.
Mitten in den Turbulenzen an den weltweiten Börsen kommen Wirtschaftsführer und Politiker ab Mittwoch im schweizerischen Davos zum Weltwirtschaftsforum zusammen. Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen treffen sich rund 2500 Teilnehmer, darunter UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und der britische Finanzminister Gordon Brown. Hauptthema dürfte die US-Immobilienkrise und die davon ausgelösten schweren Kursstürze an den Weltbörsen sein.
Themen reichen von Pakistan bis Krebs
Doch in den 200 Debatten
werden zahlreiche andere Themen von der Lage in Pakistan bis zum Kampf gegen
den Krebs behandelt. Das Weltwirtschaftsforum wurde 1971 vom deutschen
Wirtschaftsprofessor Klaus Schwab ins Leben gerufen und ist heute eines der
wichtigsten Treffen von Politikern und Wirtschaftsführern.
2007 herrschte noch Überschwänglichkeit
"Im vergangenen
Jahr war Davos von einer irrationalen Überschwänglichkeit geprägt" wird
Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann in einem Interview zitiert. "Ich hoffe,
dass wir in diesem Jahr nicht auf die andere Seite wechseln und einer
irrationalen Depression nachgeben."
Bereits im Vorjahr Warnung vor Risiken auf den Finanzmärkten
Beobachter
weisen daraufhin, dass bereits 2007 der Präsident der Europäischen
Zentralbank, Jean-Claude Trichet, in Davos vor den verschärften Risiken für
die Finanzmärkte gewarnt hatte. Ungeachtet der jüngsten Börsenrückgänge
stehen in die Davos ohnehin die amerikanische Kreditkrise und ihre
Auswirkungen auf die Weltwirtschaft sowie der steigende Energiebedarf im
Mittelpunkt der Diskussionen.
Japan hält G8-Vorsitz
Die Eröffnungsreden werden aber
Politiker, wie der afghanische Präsident Hamid Karsai sowie
US-Außenministerin Condoleezza Rice halten. Erwartet wird auch der
japanische Regierungschef Yasuo Fukuda, der derzeit der Gruppe der sieben
wichtigsten westlichen Industriestaaten und Russlands (G 8) vorsteht. Aus
Deutschland sei diesmal keine bedeutende prominente politische Führungskraft
zu erwarten, hieß es in Berlin.
Zahlreiche Privatunternehmen mit dabei
Nach Angaben des
WEF-Gründers Klaus Schwab hat es in der 38-jährigen Geschichte des Forums
noch nie so viele Teilnehmeranfragen aus den Unternehmen gegeben. So werden
neben 27 Staats- und Regierungschefs und über 110 Ministern, Gewerkschafts-
und Religionsführern rund 900 Vorstandsvorsitzende oder Geschäftsführer aus
aller Welt erwartet, 20 Prozent davon aus Entwicklungs- und Schwellenländern.
Motto "Die Kraft gemeinschaftlicher Innovationen"
Das
Treffen steht unter dem Motto "Die Kraft gemeinschaftlicher Innovationen"
(The Power of collaborative innovation). Am Rande dürfte es zu zahlreichen
politischen Begegnungen etwa zum Nahostkonflikt kommen. Auch die noch immer
zähe Doha-Runde der Welthandelsorganisation (WTO) soll wieder in Bewegung
kommen.