Staatsbesuch

Fischer wirbt in Baku um Gas für Nabucco

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 58-köpfige Wirtschaftsdelegation bereist Aserbaidschan und Turkmenistan.

Bundespräsident Heinz Fischer ist zu einem Staatsbesuch in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku eingetroffen. Er wurde von Präsident Ilham Alijew (Aliyev) mit militärischen Ehren empfangen. Auf Fischers Besuchsprogramm stehen heute (Mittwoch) u.a. Arbeitsgespräche mit Aliyev und Premierminister Artur Rasi-Zadeh, bei denen es nicht zuletzt um die geplante Gaspipeline Nabucco gehen wird, für deren Verwirklichung der österreichische OMV-Konzern dringend auf die Zusage von Gaslieferungen vor allem aus Aserbaidschan angewiesen ist.

Begleitet wird Fischer u.a. von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V), Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) und Finanz-Staatssekretär Andreas Schieder (S) sowie einer 58-köpfigen Wirtschafts- und einer Wissenschafts- und Kulturdelegation.

Im Rahmen eines österreichisch-aserbaidschanischen Wirtschaftsforums will OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss mit dem staatlichen aserbaidschanischen Öl- und Gaskonzern Socar ein Memorandum unterzeichnen, in dem die OMV ihre Absicht deklarieren wird, sich selbst an der Gasförderung in Aserbaidschan zu beteiligen. Socar hält am großen Gasfeld "Shah Deniz II" einen Anteil von 10 Prozent, BP und Statoil halten am Shah-Deniz-Konsortium je 25,5 Prozent. Entscheidungen oder fixe Zusagen seitens der Aserbaidschaner sind für heute jedoch nicht zu erwarten.

Finanz-Staatssekretär Schieder wird mit seinem aserbaidschanischen Amtskollegen Samir Rauf oglu Sharifov ein Memorandum über die Kooperation der beiden Finanzministerien unterschreiben. Die Welt-Zollorganisation will künftig in Baku ein Ausbildungszentrum betreiben, das österreichische Finanzministerium will dabei u.a. seine Expertise bei der Bekämpfung des Drogenschmuggels zur Verfügung stellen.

Geplant sind weiters ein Memorandum über eine Technologiekooperation sowie eine Kooperationsvereinbarung der FH Krems mit dem Tourismus-Institut Baku, die es künftig ermöglichen soll, in Baku ein Bachelor-Tourismusstudium nach dem Lehrplan von Krems zu absolvieren.

Am Abend reist die österreichische Delegation nach Turkmenistan weiter. Auch dieser Anrainerstaat der Kaspischen See verfügt über riesige Gasvorkommen, um die sich das Nabucco-Konsortium bemüht.
 

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