200 Migranten aus Eritrea befürchten Abschiebung nach Libyen.
200 Migranten aus Eritrea, die an Bord eines Bootes im Kanal von Sizilien wegen der rauen See in Schwierigkeiten geraten sind, bangen um ihr Schicksal. Das Boot, um das ein Streit zwischen Italien, Malta und Libyen um die Rettung der Migranten entbrannt ist, wird von einem italienischen Frachtschiff nach Sizilien eskortiert. Die Migranten befürchten, von den italienischen Behörden nach ihrer Ankunft auf Sizilien abgeschoben zu werden.
Die Migranten hatten am Freitag per Satellitentelefon um Hilfe gebeten. Die italienische Küstenwache hatte die maltesischen Behörden aufgerufen, sich zur Rettung der Migranten einzusetzen, diese erwiderten jedoch, das Flüchtlingsboot befände sich in libyschen Gewässern.
Nach langem Tauziehen eilte ein italienisches Frachtschiff den Migranten zu Hilfe. Das Schiff warf den Flüchtlingen Nahrungsmittel zu. Es führt jetzt das überfüllte Boot mit den Migranten bis nach Sizilien.
Abschiebeabkommen
Italien hat mit Libyen im vergangenen Mai ein
Abschiebeabkommen abgeschlossen. Damit ist die Zahl der Migranten, die nach
Seefahrten Süditalien erreicht haben, in den ersten acht Monaten des Jahres
2009 gegenüber dem Vorjahr um 57 Prozent rückgängig. Italien habe seit
Jahresbeginn 1.216 Migranten an Libyen abgeschoben, berichteten italienische
Medien. Die Zahl der in Italien eingereichten Asylanträge sank gegenüber dem
ersten Halbjahr 2008 um zwölf Prozent.